London - Der britische Schriftstellers Matthew Kneale, 40, hat am Dienstagabend den britischen Whitbread-Preis für Literatur für seinen Roman "English Passengers" gewonnen. Das "Buch des Jahres" handelt von englischen Siedlern, die sich 1857 in Tasmanien niederlassen. "Die Engländer denken immer, sie wären edler und hätten nie so schlimme Dinge getan wie andere", sagte Kneale. "Aber ich wollte zeigen, wie diese Leute ein Stück Land bekamen, nach Tasmanien gingen und sich furchtbar aufführten."
Kneale gewann nur mit äußerst knappem Vorspung vor der am 11. Jänner verstorbenen Autorin Lorna Sage und ihrer Biografie "Bad Blood". Das Votum des Jury-Vorsitzenden Sir Tim Rice entschied schließlich zu Gunsten von Kneale: "Es ist ein außerordentlicher Roman. Äußerst komisch und sehr tragisch. Diese Geschichte ist gut erzählt, brillant konstruiert und enthält eine sehr starke Botschaft."
Der 1971 begründete, mit 22.500 Pfund (knapp unter einer halben Million Schilling) dotierte Whitbread-Preis gilt nach dem Booker-Preis als bedeutendste Auszeichnung für britische Literaten. Zu früheren Preisträgern zählen Salman Rushdie, Ian McEwan, Andrew Motion und Ted Hughes. Im vergangenen Jahr war der irische Dichter und Nobelpreisträger Seamus Heaney für seine Übersetzung des altenglischen Heldengedichtes "Beowulf" ausgezeichnet worden. (APA/dpa)