Wien/Warschau - Die Raiffeisen Zentralbank (RZB) will bei der polnischen Postbank (Pocztowy Bank) einsteigen. Das Institut sei die ideale Ergänzung zur Raiffeisen Bank Polska S.A. und ein perfekter Vertriebskanal am noch nicht gesättigten polnischen Markt, sagte ein RZB-Sprecher am Mittwoch zur APA. Wachsen wolle man vor allem im Bereich Consumer Banking. Nur jeder zweite Einwohner verfüge derzeit über ein Bankkonto. Die Pocztowy Bank hat 90 Filialen und nutzt darüber hinaus mehr als 7.800 Postämter als Vertriebsschiene.
Angestrebt werde eine Partnerschaft mit einer Kapitalbeteiligung, so der RZB-Sprecher. Eine gänzliche Übernahme sei nicht geplant. Mehrheitseigentümer der Pocztowy Bank ist die polnische Post, beteiligt ist weiters die Prokom Investment. Polnischen Medienberichten zufolge soll eine Entscheidung über Exklusivverhandlungen mit der RZB in der kommenden Woche vom Aufsichtsrat der Pocztwoy Bank getroffen werden.
Bereits mit Raiffeisen Bank Polska vertreten
Raiffeisen ist derzeit in Polen mit der Raiffeisen Bank Polska vertreten. Der rund 10 Prozent-Anteil an der BIG Bank Gdanski war im Sommer 2000 abgegeben worden. Im ersten Halbjahr 2000 konnte Raiffeisen Polska gegenüber den ersten sechs Monaten 1999 eine Steigerung des Bruttogewinns um 232 Prozent erzielen. Der Nettogewinn stieg um 381 Prozent auf 25 Mill. Zloty (6,49 Mill. Euro/89,3 Mill. S).
Die Bilanzsumme der Raiffeisen Bank Polska wuchs im ersten Halbjahr 2000 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 75,2 Prozent auf 4,3 Mrd. Zloty (1,1 Mrd. Euro/15,4 Mrd. S). Das Kreditvolumen belief sich per Ende Juni 2000 auf 2,5 Mrd. Zloty, das war gegenüber Ende Juni 1999 ein Plus von 66 Prozent. Der Zinsertrag wuchs um 100,6 Prozent auf 192,4 Mill. Zloty. Beschäftigt sind in 25 Geschäftsstellen rund 770 Mitarbeiter (per Ende August). (APA)