Die holländische Regierung bestätigte nun erstmals die Existenz des globalen Überwachungssystems "Echelon". In einem Brief an das Parlament schrieb die Regierung bereits am Freitag, sie würde die Existenz eines derartigen Systems für plausibel halten. Allerdings gäbe es keine offizielle Bestätigung von den "damit in Zusammenhang gebrachten Regierungen". Bis dato hatte Holland die Existenz des Überwachungssystems geleugnet. Durch den Druck der Presse und nach Einrichtung eines parlamentarischen Anhörungs-Komitees hatte man allerdings eine Stellungnahme angekündigt. "Wenn ich das höre, fühle ich mich machtlos" Wie der Online-Dienst heise.de berichtet, bestätigt ein Bericht des Verteidigungsministeriums dass moderne Telekommunikationssysteme "geheim und aus großer Distanz" abgehört werden können. In diesen Bereich fallen unter anderem Mobiltelefonie, Satellitensysteme, Internet-Traffic und Telefonsatelliten. Brisantes Detail: neben Polizei und Geheimdiensten verfügen auch kriminelle Organisationen, reiche Privatpersonen und Unternehmen über derartige Möglichkeiten. Ähnlich wie beim E-mail-Überwachungssystem des FBI, Carnivore, ist es auch möglich, ungezielt abzuhören, diese Daten anschließend zu speichern und nach Suchbegriffen abzufragen. Jedoch sei Echelon kein Einzelfall: "Die Regierung glaubt, dass nicht nur die mit Echelon assoziierten Länder über diese Abhörmöglichkeiten verfügen, sondern dass es sich dabei um eine Praxis von Ermittlungsbehörden und Geheimdiensten vieler Länder mit Regierungen der verschiedensten politischen Ausrichtungen handelt" heißt es im Brief weiter. Die holländischen Parlamentarier reagierten "alarmiert" auf den Brief. "Wenn ich das höre, fühle ich mich machtlos", gestand ein Vertreter der Christdemokraten, Jan Wijn. Wer tut das nicht... (eru)