Wien - Die kleine Wiener "Promi-Bank" M & A Bank könnte in nächster Zeit die Prüfer der Nationalbank beschäftigen. Wie der APA am Mittwoch aus Bankprüferkreisen bestätigt wurde, ist nicht ausgeschlossen, dass eine Routineprüfung durch die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) zeitlich vorgezogen wird. Dem Vernehmen nach wurden zwischenzeitlich auch Manager der M & A-Bank zur Berichterstattung in die Aufsichtsbehörde zitiert. Der Aufsichtsratsvorsitzende der M & A Bank, Rene Alfons Haiden, sieht keinerlei Anlass, dass sich die Aufsicht besonders für die kleine Privatbank interessiert. In Schreiben und persönlichen Berichten an Finanzministerium und Nationalbank sei "alles dargelegt" worden. Er "wüsste nicht, was es da zusätzlich zu prüfen gäbe", sagte Haiden am Mittwochnachmittag . Er habe freilich auch nichts dagegen. Anlass dürften die ursprünglichen sowie auch jüngste Änderungen von Eigentumsverhältnissen und auch Vorstandsveränderungen sein. Dem Vernehmen nach wird nicht zuletzt ein Naheverhältnis zum MCN-Imperium durchleuchtet, auch das Geschäft mit zum vor ein par Wochen erfolgten Neustart der kleinen Bank übernommenen Kunden der RBB-Bank soll von "Interesse" sein, hieß es. Die M & A Bank hat prominente Aktionäre: Am 100-Prozent-Eigentümer Techno Verwaltungs- und Beteiligungs AG sind mehrheitlich u.a. die Familien Wlaschek, Egger (Spanplatten), Scherb (Spitz-Fruchtsäfte) sowie Fries (Badener Anwaltskanzlei Eckert & Fries) beteiligt, aber auch andere Investoren sowie Manager. Im Nominale dieser Eigentümerholding sollen Umschichtungen erfolgt sein oder bevorstehen. Die Techno Verwaltungs- und Beteiligungs AG ist über die "Techno Holding" an MCN beteiligt: 14,23 Prozent hielt zuletzt die Techno Holding an der "MCN Millennium Communication Network AG", die am 11. Jänner 2001 Ausgleich beantragt hatte. Haiden: Keinerlei Problem Die insolvente MCN bereite "kein Problem für die Bank", die Beteiligung der Aktionäre über die Techno Holding sei eine Sache, die die (z.T. gemeinsamen) Aktionäre betreffe, sagte Aufsichtsratsvorsitzender Rene Alfons Haiden. Er ist überzeugt, dass aus der MCN-Insolvenz auch den Aktionären kein Problem erwachse. Am Mittwoch, in einer Aktionärsversammlung der Bank hätte jedenfalls kein einziger Anzeichen von Nervosität gezeigt. Für den am 19. Jänner nach einvernehmlicher Vertragslösung ausgeschiedenen M & A-Vorstand Gottfried Halbwidl ist ein Nachfolger gefunden: Der bisherige Vorstand der Raiffeisen-KAG, Martin Sardelic, wird am 1. Februar als dritter Vorstand in der M & A Bank beginnen, sagte Haiden . Halbwidls Abgang hing laut Haiden damit zusammen, dass sich die Bank vorläufig auf den Ausbau des klassischen "Private-Banking-Bereichs" konzentrieren wolle. Den Aufbau des institutionellen Bankgeschäfts mit Treasury etc. wolle man erst in einem nächsten Schritt angehen. Gegenüber der Aufsicht - Finanzministerium und Nationalbank - seien die Vorstandsänderung, die genauen Eigentümeraufstellungen, Organigramme und Kapitalverhältnisse erläutert worden. "Es gibt keine andere echte Privatbank, die eine derart breit gestreute und solide Eigenkapitalausstattung hat wie die M & A Bank", so Haiden. Er bezifferte die Eigenmittel mit 90 Mill. S (6,5 Mill. Euro). Die M & A Bank beschäftigt derzeit 16 Mitarbeiter. (APA)