Wien - Der palästinensische Botschafter in Wien, Faisal Oweida, hat Berichte über ein israelisch-palästinensisches Treffen in Wien bestätigt. Hintergrund der Begegnung sei allerdings die Zukunft des von den Casinos Austria betriebenen "Oasis"-Casino in Jericho gewesen, sagte Oweida am Donnerstag gegenüber der APA. Über politische Aspekte im Nahost-Konflikt sei dabei nicht gesprochen worden. Die Einladung sei von den Casinos Austria erfolgt, die Teilnehmer mittlerweile wieder abgereist. An dem Treffen nahmen nach Angaben des Botschafters auf israelischer Seite der Sohn von Likud-Chef Ariel Sharon, Omri Sharon, und ein weiterer namentlich nicht genannter Berater Sharons teil. Auch der Wirtschaftsberater von Palästinenser-Präsident Yasser Arafat, Mohammed Rashid, sei zu den Gesprächen nach Wien gekommen, sagte Oweida, allerdings in seiner Eigenschaft als privater Geschäftsmann. Rashid hält Anteile an dem Casino in Jericho. "Die Israelis wollen, dass es aussieht wie ein politisches Treffen, damit es einen Effekt auf (die Nahost-Verhandlungen in) Taba und auf die bevorstehenden Wahlen in Israel hat", sagte Oweida. Für die Palästinenser jedoch habe das Treffen keine politische Bedeutung. Israels Geschäftsträger: Nahost-Kontakt lief nicht über Botschaft Der Geschäftsträger der israelischen Botschaft in Wien, Ilan Ben-Dov, betonte, das Treffen zwischen Israelis und Palästinensern sei nicht über die diplomatischen Kanäle der israelischen Botschaft in Wien gelaufen. "Mein Wissensstand über das Treffen entspricht genau der medialen Bericherstattung zu diesem Thema", sagte der Diplomat. Offenbar sei das Treffen über private Kontakte organisiert worden. Den mutmaßlichen Vermittler des israelisch-palästinensischen Treffens, den österreichischen Geschäftsmann Martin Schlaff, kenne er, Ben-Dov, zwar dem Namen nach, nicht aber persönlich. Schlaff ist am Oasis-Casino in Jericho beteiligt, das von den Casinos Austria betrieben wird. (APA)