Manila - Der frühere philippinische Präsident Joseph Estrada darf seine Heimat verlassen, wenn er sich ins Exil begibt. Das gab der Justizminister Hernando Perez am Donnerstag in Manila bekannt. Senatspräsident Aquilino Pimentel hatte sich zuvor dafür ausgesprochen, Estrada ins Ausland zu verbannen, um mögliches Blutvergießen und Unruhen zu verhindern. Perez hatte dagegen zunächst gewarnt, ein solcher Schritt könne "eine sehr unpopuläre Entscheidung" sein. Gegen den Ex-Präsidenten läuft ein Strafverfahren wegen "wirtschaftlicher Plünderung", Meineides und Bereicherung im Amt. Dafür droht ihm im Falle eines Schuldspruchs die Todesstrafe. Die Behörden hatten ihm die Ausreise untersagt. Seine Bankkonten sind vorerst eingefroren. Estrada war am Wochenende durch einen unblutigen Volksaufstand gestürzt worden. Ein Amtsenthebungsverfahren wegen des Verdachts der Korruption war am Senat gescheitert. Philippinischer Verteidigungsminister zurückgetreten Der philippinische Verteidigungsminister Orlando Mercado ist am Donnerstag zurückgetreten. Als Grund gab Mercado die Ernennung eines umstrittenen Politikers zum nationalen Sicherheitsberater an. "Einer der Gründe ist die Ernennung von Lisandro Abadia", sagte Mercado der Nachrichtenagentur AP. Abadia wird Verwicklung in zwielichtige Finanzgeschäfte vorgeworfen. Mercados Rücktritt wirft auch die Bemühungen der neuen philippinischen Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo zur Bildung ihrer Regierungsmannschaft zurück. Sie wurde am Samstag als Präsidentin vereidigt, nachdem ihr Vorgänger Joseph Estrada unter dem Druck der Straße zum Rücktritt gezwungen worden war. (APA)