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Wien - Der mobile Handel (M-Commerce) ist auch in Österreich im Kommen. IT-Berater rechnen mit 700 Mill. S (50,9 Mill. Euro) Umsatz bis zum Jahr 2003. Gleichzeitig warnen sie jedoch vor Euphorie. "Realismus statt Rausch heißt die Devise", meint der Geschäftsführer des IT-Beraters legend.at , Harald Mahrer. Zunächst gelte es, einen kühlen Kopf zu bewahren, denn weder die Mobilfunknetze, noch die Gerätehersteller bzw. die Serviceanbieter seien derzeit für das mobile Business gerüstet. 2001 werde für den M-Commerce noch ein "Jahr des Abwartens und der Vorbereitung". Zwar starten dieser Tage zahlreiche europäische Mobilfunkbetreiber mit der neuen Mobilfunktechnik GPRS Experten. Ein problematischer Start mit noch nicht absehbaren Folgen zeichne sich jedoch bereits ab, sagte Mahrer am Mittwochabend bei einem Treffen im Zuge der Veranstaltungsreihe "First Tuesday" . Große Erwartungshaltungen Die Marketingkampagnen generierten bereits große Erwartungshaltungen. Dies geschehe jedoch in einer Phase, in der diese Versprechen nicht erfüllt werden könnten. Verärgerte GPRS-Kunden (General Packet Radio System) seien die Folge. Dabei habe Erfolg oder Misserfolg bei der Einführung von GPRS direkten Einfluss auf die Nachfolgetechnologie UMTS (Universal Mobile Telecommunications System), die in zwei drei Jahren starten soll. Mehr Zurückhaltung in der Vermarktung von GPRS sei daher angebracht, meint Mahrer. Zudem zeichne sich bei GPRS wie bei der Einführung von WAP-Handys (Wireless Application Protocol) ein Engpass bei den Endgeräten ab. Größere Stückzahlen an GPRS-Handys wird es erst in der zweiten Jahreshälfte 2001 geben. Probleme zeichnen sich auch bei den neuen Abrechnungsmodi ab. Statt nach Minuten werden Datendienste bei GPRS nach dem Transfervolumen abgerechnet. Für die meisten Nutzer sind solche Preisbildungssysteme noch zu abstrakt, meint der IT-Berater. Für Ende 2001 sei daher auch nach dem im Mobilfunk traditionell erfolgreichen Weihnachtsgeschäft mit einer sehr geringen Marktpenetration bei GPRS zu rechnen. Ende 2002 werde die Zahl der GPRS-Handys aber bereits jene der GSM-Handys erreichen. "Die M-Businesswelle wird also ordentlich rollen, aber eher morgen als heute", so Mahrer. (APA)