Wien - Lottospieler können ab sofort ihren Lottoschein am Handy ausfüllen. Österreichs zweitgrößter Handynetzbetreiber Max.mobil und die Österreichischen Lotterien haben erstmals in Europa den Lottoschein am Handy für die Lotterie "6 aus 45" und "Joker" präsentiert. "Die Voraussetzungen sind ein WAP-Handy und die Registrierung bei Max.mobil", sagt Friedrich Radinger, Vorstand von Max.mobil. Mit der Registrierung gibt der Kunde, wie beim Antrag auf ein Handy, sein Einverständnis zur Bonitätsprüfung. Die Abrechnung des Lottotipps erfolgt per Bankeinzug oder Kreditkarte. Die Onlinekosten, die beim Handysurfen anfallen, werden wie bei den WAP-Diensten über die Telefonrechnung abgerechnet. Zusätzlich zur Lottogebühr von zehn Schilling pro Spielrunde und 15 Schilling für den Joker zahlt der Spielteilnehmer noch Onlinegebühren für das Surfen zum WAP-Portal. Vertragskunden werden 1,90 Schilling, Kunden mit Wertkarte drei Schilling pro Minute berechnet. "Maximal zwei Minuten benötigt ein Spieler für einen Tipp", so Radinger. Die Gewinnbenachrichtigung erfolgt via Kurzmitteilung (SMS) ans Handy des Lottospielers. Der Lottogewinn wird auf das Konto des Kunden bei einer österreichischen Bank überwiesen. Im Gegensatz zu den Annahmestellen kann der Lottotipp am Handy rund um die Uhr abgegeben werden. Der Annahmeschluss ist aber genauso einzuhalten, wie bei der Abgabe eines Papierscheines in den 4700 Annahmestellen in Österreich.

AufgeWAPt

"Mit dem Lottoschein via WAP-Handy ist die erste bedeutende Entwicklung auf dem Weg zum Mobile Commerce gelungen", glaubt Max.mobil-Vorstand Georg Pölzl. Bis zum Jahresende sollen demnach rund eine Million Lottotipps über das Handynetz glühen. 210.000 Telefonkunden von Max.mobil besitzen derzeit ein WAP-Handy, rund 100.000 Kunden nutzen WAP-Dienste. Bis Ende 2001 sollen laut Pölzl eine Million Max-Kunden WAP-Handys nutzen, die Hälfte davon sollen auch entsprechende WAP-Dienste nutzen.

Vorläufig können nur Max-Kunden das Lottoservice nutzen. "Nach einem Jahr schauen wir uns an, was die anderen Netzbetreiber zu bieten haben", sagt Emil Mezgolits, Vorstandsdirektor der Österreichischen Lotterien. (jake/DER STANDARD, Printausgabe 26.1.2001)