Graz - Meister Sturm Graz feierte am Dienstagabend im Heimspiel gegen den SV Ried einen harterkämpften 2:1 (1:0)-Erfolg und stieß damit auf den zweiten Tabellenplatz vor. Die Treffer für die Hausherren, die damit ihren vierten Sieg in Serie feierten, erzielten Popovic per Kopf (21.) und Vastic aus einem Foulelfmeter (54.). Für die Rieder, die damit weiterhin auf ihren ersten Punktgewinn in der steirischen Landeshauptstadt warten müssen, traf Anicic (57.) zum 1:2. Aufgrund des bevorstehenden Champions League-Match gegen Servette Genf (11.8.) waren mehrere eidgenössische Gäste ins Schwarzenegger- Stadion gekommen, u.a. der Generalmanager Patrick Trotigna und der jugoslawische Co-Trainer Bosko Djurovski des Schweizer Titelträgers. Die "Spione" bekamen aber eine alles andere als meisterliche Vorstellung der Grazer zu sehen. Denn Vastic und Co. bissen sich an der perfekt stehenden Abwehr der Rieder, die sich von Beginn an regelrecht einigelten und ganz aufs Kontern verlegten, die Zähne aus. Führungstreffer nach Fehler von Oraze Schließlich ermöglichte aber ein Fehler von Torhüter Oraze den Grazern, bei denen derzeit sieben Akteure verletzt sind, das 1:0. Nach einem Vastic-Corner agierte der Ried-Keeper zu lasch und wurde von Popovic aus kurzer Distanz mit einem Kopfball zwischen die Beine bezwungen (21.). Erst nach der Pause hatte Sturm die erste Chance aus dem Spiel heraus, doch Oraze lenkte einen Reinmayr-Schuss nach Vastic-Idealpass diesmal mit einer Glanzparade an die Stange. Wenig später musste der Tormann der Rieder aber erneut hinter sich greifen, nachdem Vastic von Steininger im Strafraum gefoult worden war und selbst den Elfmeter souverän verwandelt hatte (54.). Doch fast postwendend durften die im Konter immer wieder gefährlichen Rieder den Anschlusstreffer bejubeln. Anicic zirkelte einen Freistoß aus rund 30 Metern genau an die Stange, von dieser sprang der Ball unhaltbar für Sturm-Keeper Schicklgruber ins Tor (57.). Angesport von diesem Treffer, drängten die Gäste auf den Ausgleich, wodurch die Grazer zu guten Konterchancen kamen. Doch Schupp (67.), Strafner (83.) und Vastic (92.,93.) scheiterten aus kürzester Distanz entweder am eigenen Unvermögen oder an Oraze. Meinungen Ivica Osim (Sturm-Trainer): "Das Positive an diesem Sieg ist, dass die Leute von Servette nicht viel von Sturm gesehen haben. Aber wenn wir so wie heute gegen Genf spielen, dann haben wir keine Chance. Wir haben einfach zu viele Möglichkeiten ausgelassen." Heinz Schilcher (Sturm-Manager): "Die Chancen, die Strafner und Vastic in der Schlussphase ausgelassen haben, müssen normalerweise verwertet werden. Das kann man schon als Fahrlässigkeit bezeichnen." Gerald Strafner (Sturm-Spieler): "Ich habe heute sehr schlecht gespielt. Das einzig Positive am heutigen Abend war der Sieg." Hannes Reinmayr (Sturm-Spieler): "Unsere Leistung war beschämend." Heinz Hochhauser (Ried-Trainer): "Ich kann es schon nicht mehr hören, dass wir immer wieder gegen Sturm verlieren. Aber um Sturm zu besiegen, brauche ich 100 Millionen Schilling, damit ich eine andere Mannschaft habe. Wir haben heute gute Chancen ausgelassen, aber nicht so viele wie Sturm in der Schlussphase, deshalb geht der Sieg für Sturm letztlich auch in Ordnung." Sturm Graz - SV Ried 2:1 (1:0) . Schwarzenegger-Stadion, 11.200, Brugger. Torfolge: 1:0 (21.) Popovic 2:0 (54.) Vastic (Foulelfer) 2:1 (57.) Anicic (Freistoß) Sturm: Schicklgruber - Foda - Neukirchner, Popovic - G. Korsos, (72. Bardel), Schupp, Mählich, Reinmayr, Kocijan (76. Prilasnig) - Vastic, Strafner (84. Milanic) Ried: Oraze - Kitka - Hujdurovic, Steininger - Markus Hiden Angerschmied, Lesiak, Glasner, H. Zeller (72. Rothbauer), Anicic (70. Villa) - Lauwers (84. Brunmayr) Gelbe Karten: Kocijan, Vastic bzw. Steininger