New York - Die USA und Großbritannien haben am Donnerstag den Weltsicherheitsrat in New York aufgefordert, Sanktionen gegen das westafrikanische Land Liberia zu verhängen. Liberias Präsident Charles Taylor schüre den blutigen Konflikt in Sierra Leone, um sich weiter am illegalen Handel aus dem benachbarten Bürgerkriegsland bereichern zu können, erklärte Londons amtierender UNO-Botschafter Stewart Eldon. Die USA und Großbritannien unterstützen deshalb eine dem Sicherheitsrat vorliegende Resolution, mit deren Annahme die UNO ein weitgehendes Embargo gegen das Taylor-Regime verhängen würden. Danach soll die Einfuhr sämtlicher Diamanten aus Liberia ebenso verboten werden wie Auslandsflüge liberianischer Flugzeuge. Zugleich werden der Regierung in Monrovia ein neues umfassendes Waffenembargo, internationale Reisebeschränkungen für Regierungsmitglieder und ein Ausfuhrverbot für liberianische Edelhölzer angedroht. Der Resolutionsentwurf stützt sich auf den Bericht einer UNO-Expertenkommission. Sie war zu dem Schluss gekommen, dass Taylors Regime die für ihre Brutalität berüchtigte Rebellenorganisation RUF in Sierra Leone unterstützt und dafür Zugriff auf Diamantenvorkommen in Sierra Leone erhält. Über Liberia, das selbst keine Diamantenvorkommen hat, gelangten die "Blutdiamanten" auf westliche Märkte. Teile der Erlöse flössen zur Finanzierung des Kampfes der RUF gegen die rechtmäßige Regierung Sierra Leones zurück. Liberia wies die Vorwürfe zurück. Seine Regierung habe nichts mit der illegalen Ausfuhr von Diamanten aus Sierra Leone zu tun, erklärte Außenministerin Monie Captan im Sicherheitsrat. Sie könne zudem "weder dementieren noch bestätigen, dass der Krieg in Sierra Leone durch den Verkauf von 'Konflikt-Diamanten' finanziert wird". (APA/dpa)