Wien - SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer hat der FPÖ jeden Anspruch auf den Posten des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger abgesprochen. In der Demokratie seien Wahlergebnisse zur Kenntnis zu nehmen. Es müsse zwar nicht unbedingt ein Sozialdemokrat an der Spitze des Hauptverbandes stehen, aber bei den Arbeiterkammerwahlen habe die große Mehrheit der SPÖ das Vertrauen ausgesprochen und deshalb stehe den sozialdemokratischen Gewerkschaftern das Nominierungsrecht zu, sagte Gusenbauer am Freitag im Radio-"Morgenjournal". Kein Vertrauen der Versicherten Die FPÖ habe in der Arbeiterkammer nur 29 von insgesamt 452 Mandaten. Deshalb hätten die Freiheitlichen nachweislich nicht das Vertrauen und auch keinen Auftrag der Versicherten, argumentierte Gusenbauer. Die Absicht, Hans Sallmutter durch FPÖ-Sozialsprecher Reinhart Gaugg zu ersetzen, zeigt für Gusenbauer die "umfassende Machttollwut" der FPÖ. Er habe den Eindruck, dahinter stehe der Wille, die Selbstverwaltung der Sozialversicherungen im Grundsatz anzuzweifeln, sagte der SPÖ-Vorsitzende. Sozialminister Herbert Haupt will vor seiner Entscheidung über die künftige Führung mit allen Betroffenen sprechen - mit jenen, die künftig neu und mit jenen, die nicht mehr dem Präsidium angehören werden. Für heute, Freitag ist ein Gespräch zwischen Haupt und Sallmutter angesetzt. (APA)