Klagenfurt - Das BSE-Problem zieht weitere - und auch ungewöhnliche - Kreise. Seit neuestem gibt es den Verdacht, dass sich in Eiweißpräparaten, die von Sportlern und Bodybuildern genommen werden, auch Tiermehle befinden könnten. Sportmediziner schlagen daher Alarm. Es liege nahe dass Tiermehl für solche Präparate mit verwendet werde In der Lebensmitteluntersuchungsanstalt Klagenfurt werden zur Zeit hauptsächlich Wurstsorten auf Rindfleisch untersucht. Doch nun befürchte man, dass einige Eiweißpräparate Tiermehl beinhalten könnten, erklärte Direktor Peter Wiedner gegenüber dem ORF. Die ganze Branche befinde sich in einem "nebelverhangenen, geheimnisvollen Dunstkreis" und es gebe viele Gerüchte. Es liege jedoch nahe und es würde auch Hinweise darauf geben, dass Tiermehl für solche Präparate mit verwendet werde. Soja beinhaltet mehr Eiweiß, doch Tiermehl ist günstiger Zwar beinhaltet Soja mehr Eiweiß, doch das Tiermehl ist günstiger. Auch Sportmediziner berichten den ORF-Angaben zufolge, sie wüssten aus Insiderkreisen, dass Tiermehl in hoher Konzentration in einigen Präparaten gefunden wurde. Man werde nun vermehrt diese Präparate untersuchen, doch es sei sehr schwierig, die einzelnen Bestandteile solcher Eiweißgetränke genau zu definieren, erläuterte dazu Wiedner. Woher die Eiweiße kommen, sei nicht mehr nachvollziehbar Wie der Chef der Lebensmitteluntersuchungsanstalt weiter erklärte, gebe es zunächst "den Designer, der sich auf dem Papier einen Aminosäurenmix zusammenstellt". Am Weltmarkt bestelle er dann die nötigen Proteinfraktionen bei einschlägigen Firmen. Woher die Eiweiße kommen, sei nicht mehr nachvollziehbar. Am vernünftigsten wäre noch eine DNA-Analyse dieser Cocktails, um wenigstens festzustellen, welche Tiere verarbeitet wurden. Branche umgibt etwas Heimliches Es könnten Kühe, Schweine, aber auch Haustiere sein, so Wiedner. Neben der Unklarheit über den genauen Inhalt solcher Getränke ist auch der Preis, den man dafür bezahlt, sehr hoch. Die Klientel sei bereit, viel Geld auszugeben, weil die Branche auch etwas Heimliches umgebe und die Leute für ihre Figur viel ausgeben. Und das trotz der möglichen, gesundheitlichen Gefahren, vor allem, wenn man Tiermehl quasi mittrinke. Wiedner beantwortet auch die Frage, woher man nun wissen soll, ob eventuell Tiermehl in einem Eiweißpräparat enthalten ist: Wenn das Eiweiß etwa aus Molke gewonnen werde, dann sei das auch auf der Packung zu lesen. Falls aber "tierisches Eiweiß" darauf stehe, dann wisse man nicht genau, was es sei und sollte die Finger davon lassen. (APA)