Die Betreiber der großen Suchmaschinen werden unruhig. Nach den niederschmetternden Ergebnissen der NEC Research-Studie vom Juli, die selbst Spitzenreiter Northern Light nur eine "Netzabdeckung" von 16 Prozent attestierte, ist Handeln angesagt. Um so mehr, da gestern Newcomer alltheweb.com mit der vollmundigen Ankündigung an den Start ging, binnen eines Jahres sämtliche Web-Sites dieser Welt in seinen Index aufzunehmen (wir berichteten). Lycos, Excite und andere große Anbieter haben jetzt ihrerseits angekündigt, daß sie daran arbeiten, einen größeren Anteil der momentan mehr als 800 Millionen Internet-Seiten zu erfassen. Insbesondere solle auch die Trefferschärfe gesteigert werden, so daß die an der Spitze aufgeführten Suchergebnisse für den Surfer tatsächlich nutzbringend sind. Strahlender Nutznießer der NEC-Studie ist einstweilen Northern Light . Seit Veröffentlichung der Ergebnisse hat die Engine ihre Abrufzahlen nahezu verdoppeln können. "Die Leute nehmen wahr, daß ein umfassender Index von Bedeutung ist", meint Susan Stearns, Marketing-Direktorin des Dienstes. Eine Ausweitung der erfaßten Sites kündigt sie hingegen nicht an. Excite will noch in diesem Monat eine neue Version seiner Datenbank online stellen. Mittelfristig will der Index 300 Millionen Web-Sites erfassen. Vollständigkeit scheint dabei nicht an oberster Stelle zu stehen. Vielmehr soll ein neuer Algorithmus dafür sorgen, daß nur "brauchbare" Seiten Eingang in das Excite-Directory finden. Wie das in der Praxis funktioniert, darüber schweigt sich Excite aus. Lycos schließlich bereitet sich nach Aussagen von Vice President Ron Sege darauf vor, zum Jahresende ein umfassenderes Verzeichnis ins Netz zu stellen. Die zurückhaltende Äußerung, die Breite der Suche sei zweitrangig, wenn die Qualität der indizierten Information stimme, scheint auf eine ähnliche Strategie wie bei Excite hinzudeuten. (internetworld)