Wien - Der Aufsichtsrat der Staatsholding ÖIAG wird in einer außerordentlichen Sitzung am kommenden Montag um 10.00 Uhr formal den Rücktritt von Rudolf Streicher als Vorstandsvorsitzender absegnen und die entsprechenden Vorbereitung für die Nachfolge treffen. Streichers Vorstandsvertrag wird nach Streitigkeiten um den künftigen Privatisierungskurs vorzeitig per Ende Jänner gelöst. Die Position wird ausgeschrieben. Mit der Suche wird ein Headhunter beauftragt. Der Aufsichtsrat wird sich am Montag mit dem Anforderungsprofil befassen. Als Idealbesetzung wird, so heißt es in ÖIAG-Kreisen, ein Investment-Banker gesucht. ÖIAG-Chef Johannes Ditz hat, wie berichtet erklärt, er werde sich an einer Ausschreibung für den ÖIAG-Chef beteiligen. Unmut über die Vorgänge in der ÖIAG herrscht jedenfalls bei den Betriebsräten. Heute, Freitag, fand im ÖGB eine Beratung über die künftige Vorgangsweise statt, an der die ÖIAG-Betriebsräte sowie ÖGB- und AK-Spitzenvertreter teilnahmen. Die Betriebsräte, die im Aufsichtsrat mit fünf Vertretern gegen zehn Kapitalvertreter vertreten sind, wollen sich am Montag vorerst die Begründung von Streichers vorzeitigem Abgang anhören. Erst dann wolle man entscheiden, wie man in Zukunft vorgehen werde, hieß es aus Gewerkschaftskreisen. (APA)