Quito - Das vor zwei Wochen bei den Galapagos-Inseln auf Grund gelaufene Tankschiff "Jessica" soll auf Dauer vor der Insel San Cristobal bleiben. "Sie stellt schon keine Gefahr mehr dar", sagte ein Sprecher der Experten der US-Küstenwache am Montag. Die gesamte Ladung von 900.000 Litern Treibstoff sei inzwischen ins Meer gelangt. "Da ist nicht ein Tropfen mehr drin", fügte der Bergungsfachmann hinzu. Zuvor waren alle Versuche gescheitert, das 40 Meter lange Schiff frei zu schleppen. Wegen günstiger Winde hatten nur geringere Mengen des Öls die Strände von vier Inseln erreicht und dort leichtere Schäden an der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt angerichtet. Der größte Teil des Diesels und schweren Heizöls wurde aufs Meer hinaus getrieben. "Alle Ökosysteme werden sich in etwa drei Monaten erholt haben", sagte der Direktor des Nationalparks, Eliecer Cruz. Umweltschützer hatten jedoch vor langfristigen Auswirkungen auf die Wasserwelt gewarnt. Die Galapagos-Inseln rund 1.000 Kilometer vor der Pazifikküste Südamerikas wurden 1535 von den Spaniern entdeckt und 1832 von Ecuador in Besitz genommen. Wegen der langen Abgeschiedenheit haben sich dort zahlreiche einzigartige Tierarten entwickelt. Der britische Naturforscher Charles Darwin studierte die Tier- und Pflanzenwelt 1835 und erhielt dabei wesentliche Anregungen für seine Abstammungslehre. (APA/dpa)