Wien - In der AUA ist man über die jüngsten Äußerungen von ÖIAG-Aufsichtsratschef Alfred Heinzel, wonach die AUA im Jahr 2000 eine katastrophale wirtschaftliche Entwicklung gehabt habe, erbost. Diese Aussage sei unrichtig und unverantwortlich und habe dazu geführt, dass der Aktienkurs am Freitag zeitweise um bis zu 0,8 Euro nachgab, heißt es.

Die AUA werde trotz des branchenweit schwierigen Umfelds im Jahr 2000 ein positives Gesamtergebnis ausweisen. Und selbst der operative Verlust werde maximal 200 Mio. S (14,5 Mio. EURO) betragen. Im Übrigen sei es legitim, Flugzeuge, die nicht mehr gebraucht werden zu verkaufen und die Erträge im operativen Ergebnis zu verbuchen. Auch frühere Statements, wonach es zu einem Substanzabbau gekommen sei, entbehrten jeder Grundlage. Das Gegenteil sei richtig: Das Eigenkapital und die stillen Reserven konnten erhöht werden.

Probleme in Nepal

In Nepal musste Luftfahrtminister Tarini Dutta Chataut nach Vorwürfen im Zusammenhang mit einem Flugzeug-Leasing-Geschäft mit der Lauda Air zurücktreten. Lauda-Air-Prokurist Ronald Kräftner führt das auf die innenpolitische Lage des Himalayastaates zurück. Kräftner sagte zur APA, die Lauda Air habe sich ordnungsgemäß an einer Ausschreibung beteiligt.

Eine unabhängige parlamentarische Untersuchungskommission hatte Chataut vorgeworfen, der Forderung nach einer weltweiten Ausschreibung für das Leasing eines Flugzeugs für die staatliche Royal Nepal Airlines nicht nachgekommen zu sein. Die oppositionellen Kommunisten in Nepal fordern seit längerem den Rücktritt von Ministerpräsident Girija Prasad Koirala wegen Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang mit dem Lauda-Deal.

Laut Kräftner hat die Lauda Air mit der nepalesischen Luftlinie nach einer Ausschreibung einen etwa einjährigen Leasingvertrag für eine Boeing 767 geschlossen. Ein Mitbewerber sei aus dem Rennen ausgestiegen und Lauda Air habe schließlich den Zuschlag erhalten. (Claudia Ruff, Der Standard, Printausgabe, 27.01.2001)