Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Reuters/Sighjeti
Paris - Der französische Rechtsradikale und Gründer der ausländerfeindlichen Front National (FN), Jean-Marie Le Pen, erhält nach Angaben seiner Partei sein Mandat im Europaparlament zurück. Nach Angaben der FN vom Freitag Abend setzte der Europäische Gerichtshof in Luxemburg in einer erstinstanzlichen Entscheidung wieder als Europaabgeordneten ein. Er hatte am 23. Oktober sein Straßburger Mandat verloren. Hintergrund war eine Verurteilung Le Pens in Frankreich wegen eines gewaltsamen Wahlkampfauftritts. Dabei hatte er vor knapp vier Jahren eine sozialistische Kandidatin tätlich angegriffen und verletzt. Nach seinem gewaltsamen Wahlkampfauftritt vom April 1997 war Le Pen für ein Jahr für unwählbar erklärt worden. Dennoch kandidierte er erneut bei Regional- und Europawahlen. Die dabei gewonnenen Mandate wurden von der französischen Regierung als Konsequenz aus der Verurteilung annulliert. Dagegen legte Le Pen Rechtsmittel ein, die jedoch keine aufschiebende Wirkung hatten. Der FN-Chef war in Frankreich bereits mehrfach wegen Aufrufs zu Rassenhass verurteilt worden. Auch in Deutschland erhielt er bereits eine Geldstrafe wegen Volksverhetzung. Er hatte im Dezember 1997 in München die Gaskammern in den Konzentrationslagern der Nazis als "Detail" der Geschichte des Zweiten Weltkriegs bezeichnet. Die Front National, vor vier Jahren noch drittstärkste Kraft in Frankreich, ist nach einem Führungsstreit zwischen Le Pen und seiner ehemaligen Nummer zwei, Bruno Megret, mittlerweile deutlich geschwächt. (APA)