El Segundo, Kalifornien - Einer der größten US-Satelliten-TV-Betreiber DirecTV benutzt Mittel der elektronischen Kriegsführung, um gehackte Empfängerkarten zu zerstören. Vergangenen Sonntag sendete das Medienunternehmen ein spezielles Signal, das nach Angaben von US-Medien mehrere tausend Karten unbrauchbar machte. Die Karten werden zusammen mit eigenen Set-Top-Boxen für den Empfang der Programme von DirecTV benötigt. Nach der Analyse der Schwarzseher-Seite DR7 aktiviert das Signal eine Endlosschleife in der Software der Karte und führt so zu einem Systemabsturz. Die dazu benötigten Programmänderungen hat DirecTV in den vergangenen Monaten in mehreren kleinen Portionen per Satellit und in ein Programmfeld der Software eingefügt, das nur einmal beschrieben werden kann. Der Schlag vom vergangenen Wochenende war nicht der erste Schlag von DirecTV gegen die Schwarzseher. Der Sender selbst gibt keine Stellungnahme zu dem Vorfall ab. "Von Zeit zu Zeit benutzen wir elektronische Gegenmaßnahmen", meint Unternehmenssprecher Robert Mercer nur lakonisch. "Natürlich wollen wir sicherstellen, dass nur autorisierte Personen unsere Dienste nutzen." Das Unternehmen unterhält eine eigene Abteilung für "Signal Integriy", die mit ehemaligen FBI-Agenten besetzt ist. Die Programmkarte ist ein eigener kleiner Computer mit eigenen Chip und Speicher. Sie regelt, zu welchen Kanälen der Zuseher Zugang hat. In den vergangenen Jahren war DirecTV in ein ständiges Wettrüsten mit den Schwarzsehern verwickelt, um die Verwendung von gehackten Karten zu verhindern. (pte)