Brüssel - EU-Landwirtschaftskommissar Franz Fischler befürchtet eine Kostenexplosion wegen der BSE-Krise. Fischler sagte dem deutschen Südwestrundfunk am Freitag, es bestehe die Gefahr, dass in Deutschland das so genannte Sicherheitsnetz in Anspruch genommen werden müsse. Das bedeute, dass die EU alles Fleisch von männlichen Rindern aufkaufen müsse. Durch diese Stützungskäufe könnten sich die Kosten der BSE-Krise verdreifachen. Die EU ist verpflichtet, Rindfleisch dann aufzukaufen, wenn der Preis in einem Mitgliedsstaat unter 60 Prozent und EU-weit im Durschnitt zwei Wochen lang unter 70 Prozent des amtlichen Interventionspreises fällt. Fischler sagte, in Deutschland sei der Preis in der vergangenen Woche knapp unter die 60-Prozent-Marke gerutscht. Wahrscheinlich werde die EU zu einem Eingreifen auf dem Rindfleischmarkt gezwungen sein. Das Geld dafür sei im Agrar-Haushalt nicht vorhanden. Bisher seien nur rund eine Milliarde Euro (1.000 Mill. Euro/13,76 Mrd. S) eingeplant. Um diese Pflichtaufgabe zu finanzieren, müsste die EU andere Fördermaßnahmen im Agrar-Budget kürzen. Fischler will darüber mit den EU-Landwirtschaftsministern am kommenden Montag diskutieren. (APA)