Der Verwaltungsrat des französischen Mischkonzerns Vivendi Universal hat die Kandidatur seiner Mobilfunkmarke SFR (Filiale von Cegetel) in Frankreich für die Vergabe einer Lizenz der neuen multimedialen Handy-Generation UMTS am Freitag Abend endgültig genehmigt. Der Geschäftsführer von Vivendi Universal, Jean-Marie Messier, betonte die Absicht seiner Gesellschaft, trotz des hohen Preises von 4,95 Mrd. Euro (68,11 Mrd. S) pro Lizenz im Rennen zu bleiben. Aus wirtschaftlicher Sicht ist der Preis übertrieben "Ja, der Preis für eine UMTS-Lizenz in Frankreich ist auf wirtschaftlicher Ebene übertrieben. Wir haben es vor einem Jahr gesagt, wir haben nicht Meinung geändert. Aber Vivendi Universal erachtet die Telekommunikation als ein Engagement und ein langfristiges Metier", sagte Messier und fügte hinzu, dass das UMTS ein "Schlüsselelement zur Verwirklichung dieser Strategie" sei. Überteuerung gefährdet Bieter-Interesse Die Kandidaturen für die UMTS-Lizenzen müssen binnen 31. Jänner hinterlegt werden. Die französische Regierung hatte ursprünglich beabsichtigt, bis spätestens Juni vier Lizenzen für einen Gesamtbetrag von 19,8 Mrd. Euro (272,45 Mrd. S) zu vergeben. Vergangenen Mittwoch hat sich allerdings das Konsortium ST3G (Suez Lyonnaise und Telefonica) aus dem Rennen zurück gezogen, weil sie den Preis als zu teuer erachtete. Bouygues Telecom, Tochter des gleichnamigen Mischkonzerns, wird erst im Rahmen einer Verwaltungsratsratssitzung am 30. Jänner über eine eventuelle Kandidatur entscheiden. Außer Vivendi hat bisher nur Itineris (Gruppe France Telecom/Orange) ihre feste Absicht bekundet, sich für eine Lizenz zu bewerben. (APA)