Der bei der Generalversammlung des Austrian Chapters der IAA (International Advertising Association) neu gewählte Präsident Erich Helmut Buxbaum will die Ausbildung in der Werbebranche forcieren. "Bei uns ist es üblich, dass Ferialpraktikanten bei der Flaschenabfüllanlage stehen und nur ja möglichst wenig vom Unternehmen erfahren", so Buxbaum. Die Werbeausbildung sei zwar lückenhaft, dennoch richte sich seine Kritik nicht an bestehende Institutionen. Ein Mehr an Ausbildung komme als Payback zurück, so Buxbaum. Als Vorbild nannte er Frankreich, wo Studenten in Firmenprojekte voll integriert seien und dafür auch benotet würden. Buxbaum war nach eigenen Angaben der Wunschkandidat des IAA-Vorstandes für die Nachfolge des bisherigen Präsidenten, Walter Holicki, der nach zwei Amtsperioden auf eigenen Wunsch nicht mehr kandidiert hat. Marius J. Demner, Geschäftsführer der Agentur Demner, Merlicek und Bergmann, und Sissy Mayerhofer, Geschäftsführerin der ORF Enterprise, wurden zu den neuen Vizepräsidenten gewählt. Michael Himmer von Barci, Young & Rubicam wurde zum neuen Generalsekretär bestellt. Trotz des klaren Ziels, dass der neu gewählte Präsident aus der Industrie kommt, seien die Agenturen nach wie vor eine wichtige Säule der IAA. Dennoch sprach Buxbaum von einem "Zeichen, weg von Agenturen hin zu Unternehmen und Medien." Als eine der zentralen Aufgaben seiner Amtszeit nannte Buxbaum die vollständige Abschaffung der Werbesteuer. "Ich hoffe, dass wir diese europäische Einzigartigkeit möglichst bald vom Tisch haben." Wie im Kampf gegen mögliche Werbeverbote - "Selbstbeschränkungen sind vernünftiger" - werde auch in diesem Punkt weiterhin auf massives Lobbying in der EU und bei österreichischen Entscheidungsträgern gesetzt. Interne Konflikte sollen nach dem Wunsch Buxbaums künftig intern geregelt werden. Als Beispiel nannte er die jüngste Auseinandersetzung des VÖZ mit dem ORF und die Ausweitung der Werbezeiten im Fernsehen. "Der VÖZ ist ausgerastet und mit inadäquaten Mitteln an die Öffentlichkeit gegangen und hat damit der Werbung an sich geschadet." Zur geplanten Medienbehörde KommAustria äußerte sich Buxbaum nur knapp: "Eine Medienbehörde nach deutschem Vorbild wäre nicht schlecht, aber wir kennen das genaue Regierungspapier nicht." (pte)