Jerusalem - Der amtierende israelische Ministerpräsident Ehud Barak hat für den Fall seiner Niederlage bei der Direktwahl des Regierungschefs eine Teilnahme an einem Kabinett unter Einschluss ultrarechter Kräfte ausgeschlossen. Er sei von seinem Sieg bei dem Urnengang am 6. Februar überzeugt, sagte der Vorsitzende der Arbeitspartei der Zeitung "Maariv". Falls er jedoch wider Erwarten verlieren sollte, werde er sich nicht an einer vom Vorsitzenden des Likud-Blocks, Ariel Sharon, und dem ultrarechten Avigdor Lieberman gebildeten Regierung beteiligen. In einer solchen Koalition, die sensible Bereiche wie Teheran und den Assuan-Staudamm in Ägypten bedrohe, habe er nichts zu suchen, sagte Barak unter Anspielung auf jüngste Äußerungen von Lieberman. Der aus der ehemaligen Sowjetunion stammende Lieberman hatte Iran und Ägypten für den Konfliktfall mit Bombardements gedroht. Seine Partei Israel Beitenu (Unser Haus Israel) wendet sich insbesondere an russisch-stämmige Israelis, die etwa 15 Prozent der Wahlberechtigten ausmachen. Sharon, der eine harte Linie gegenüber den Palästinensern vertritt, liegt in der Wählergunst laut Meinungsumfragen seit Wochen mit großem Abstand vor Barak. Er will nach eigenen Angaben nach seinem Sieg eine Regierung der nationalen Einheit bilden und dem früheren Generalstabschef Barak den Posten des Verteidigungsministers anbieten.(APA)