Wien - Der Streit unter Österreichs Elektrizitätsunternehmen ist durch eine 100-Millionen-Schilling-Klage gegen Niederösterreichs Energieversorger EVN weiter eskaliert, berichtet Format in seiner jüngsten Ausgabe.

Am Dienstag der Vorwoche ist beim Handelsgericht Wiener Neustadt eine Klage gegen EVN mit einem Streitwert von 100 Mio. S eingelangt. Als Kläger treten die EVN-Aktionärsgruppe Verbund, Oberösterreichs Energie AG sowie die Energie Steiermark Holding AG, die zusammen 27 Prozent des Aktienkapitals der EVN halten, auf.

Laut der vom Wiener Rechtsanwalt Maximilian Eiselsberg verfassten Klage kam es bei der EVN-Hauptversammlung am 12. Jänner zu eklatanten Verletzungen der Minderheitsaktionärsrechte. Auch die dort erfolgte Neuwahl des Aufsichtsrates wird angefochten. Ein EVN-Sprecher reagierte am Sonntag mit den Worten: "Viel Lärm um nichts." Inhaltlich ergebe die Klage nichts Neues, rechtlich sei die Suppe zu dünn, sodass die Klage binnen 24 Stunden beantwortet werden könne.

Gewinnen hingegen die Kläger, so müsste EVN-Chef Rudolf Gruber nicht nur Millionen zahlen, sondern in einer neuen Hauptversammlung auch neue Aufsichtsräte wählen lassen, heißt es im Format -Bericht. (red, D ER S TANDARD , Print-Ausgabe, 29. 1. 2001)