Wien - Das Erdbeben in Indien mit mindestens 20.000 Toten (rund 100.000 Personen wurden noch vermisst) zählt zu den schlimmsten der vergangenen Jahre. Jährlich registrieren Seismologen auf der Erde etwa 20.000 Beben. Abhängig von der Bevölkerungsdichte, der Stabilität der Häuser und der Arbeit der Rettungskräfte schwankt die Zahl der Opfer bei gleicher Stärke der Stöße stark. Genaue Angaben sind oft nur schwer zu ermitteln, die Schätzungen schwanken in vielen Fällen. Einige der schlimmsten Erdbeben in diesem Jahrhundert: 28. Dezember 1908 : Bei der folgenschwersten Erdbebenkatastrophe in Europa verlieren etwa 100.000 Menschen in Messina (Italien) und benachbarten Orten ihr Leben. 1. September 1923 : Tokio und Yokohama werden von einem Beben zerstört, hohe Flutwellen in der Sagami-Bucht - 150.000 Tote. 22. Mai 1927 : Ein Beben im Raum um Nanschan in China tötet 200.000 Menschen. 1. März 1960 : Ein Beben zerstört Agadir in Marokko, 15.000 Tote. 31. Mai 1970 : Ein Beben der Stärke 7,8 erschüttert den Norden Perus. Über die Andenstadt Yungay bricht zusätzlich das Wasser eines Gebirgsees herein. 66.000 bis 70.000 Menschen verlieren in dem südamerikanischen Land ihr Leben. 11. Mai 1974 : Bei einem Erdbeben der Stärke 7,0 kommen in einem dicht besiedelten Gebiet im Westen Chinas etwa 20.000 Menschen ums Leben. 4. Februar 1976 : In Guatemala in Mittelamerika sterben mehr als 22.000 Personen bei einem Bebens der Stärke 7,5. 27. Juli 1976 : Im Osten China sind nach offiziellen Angaben mehr als 200.000 Tote zu beklagen. Kein Erdbeben in diesem Jahrhundert forderte bisher mehr Opfer. Nach anderen Schätzungen gab es bei dem mit einer Stärke von 8,0 registrierten Beben in der Stadt Tangshan sogar bis zu 655.000 Tote. 17. September 1978 : Ein Erdbeben der Stärke 7,8 verwüstet den Nordosten Irans. Insgesamt werden in mehr als 40 Dörfern sowie der fast vollständig zerstörten historischen Stadt Tabas östlich von Teheran 15.000 bis 25.000 Todesopfer gezählt. 19. September 1985 : Bis zu 35.000 Menschen sterben bei Erdbeben (8,1) und zahlreichen Nachbeben in Mexiko. 7. Dezember 1988 : Beim verheerendsten Beben im Kaukasus seit Anfang des Jahrhunderts kommen in Armenien nach offiziellen Angaben rund 25.000 Menschen ums Leben. Andere Quellen sprachen nach dem Beben der Stärke 7,0 von 55.000 Opfern. 21. Juni 1990 : Mindestens 40.000 Menschen verlieren bei einem Beben (7,7) im Nordwesten Irans ihr Leben. Die Stadt Rascht mit 26.000 Einwohnern wird fast völlig dem Erdboden gleichgemacht. 30. September 1993 : Ein Erdbeben der Stärke 6,3 überrascht die Menschen des indischen Bundesstaates Maharashtra im Schlaf. Innerhalb von Sekunden stürzen die meist aus Lehm gebauten Gebäude ein, 10.000 bis 30.000 Menschen sterben. 17. August 1999 : Im Nordwesten der Türkei sterben nach einem Beben der Stärke 7,4 nach offiziellen Angaben 17.840 Menschen, zivile Organisationen gehen von deutlich mehr Todesopfern aus. Knapp 44.000 Menschen wurden verletzt. (APA)