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Foto: Reuters/Levison
Jerusalem/Davos - Nach scharfer Kritik des palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat hat der israelische Ministerpräsident Ehud Barak ein gemeinsames Gipfeltreffen vor der Wahl abgelehnt. Baraks Sicherheitsberater Danni Yatom bezeichnete Arafats Rede beim Weltwirtschaftsforum in Davos als "aufrührerisch und inakzeptabel". Ein von Arafat vorgeschlagenes Treffen in dieser Woche sei jetzt nicht mehr möglich. Die Nahost-Friedensverhandlungen sollen nach der Wahl am 6. Februar fortgesetzt werden. "Die derzeitige israelische Regierung hat in den vergangenen vier Monaten einen wilden und barbarischen Krieg geführt", sagte Arafat während einer Podiumsdiskussion mit dem früheren israelischen Ministerpräsidenten Shimon Peres in Davos am Sonntag. Israel setze Urangeschosse gegen die Palästinenser ein, was die israelischen Streitkräfte am Montag zurückwiesen. Aus Baraks Büro verlautete, der Ministerpräsident wolle die politischen Kontakte zu Arafat und dessen Volk bis zur Wahl nicht mehr fortsetzen. Arafat hatte am Sonntag versichert, er bleibe dem Friedensprozess verpflichtet und wolle Barak in dieser Woche treffen. Das Treffen sollte vermutlich in Stockholm stattfinden. Arafat sagte nach einem Gespräch mit UN-Generalsekretär Kofi Annan, er habe sich nicht gegen den Friedensprozess aussprechen, sondern nur das Leid der Palästinenser deutlich machen wollen. Am Wochenende waren die israelisch-palästinensischen Verhandlungen im ägyptischen Badeort Taba beendet worden, die in "einer bisher unerreichten positiven Atmosphäre" verlaufen seien, erklärten beide Seiten Samstag Abend. Ein Gipfeltreffen wurde da noch als eine Möglichkeit angedeutet, doch noch einen Durchbruch zu erreichen. Der israelische Regionalminister Shimon Peres sagte am Montag im Rundfunk, er sei von der Rede Arafats "überrascht" gewesen. Offenbar sei sie für das europäische und nicht für ein israelisches Publikum bestimmt gewesen. Arafat hatte Peres nach der Rede demonstrativ die Hand gegeben. (APA/AP/dpa/Reuters)