Washington - Die US-Luftwaffe hat erstmals einen umfassenden Krieg im Weltraum geübt. "Ziel der Militärübung war es, einmal genau zu sehen, wie wir wirklich im All kämpfen würden", erklärte Generalmajor William Looney in der "Washington Post" von Montag. Nach Angaben der Zeitung dauerte das auf einem Computer simulierte Manöver fünf Tage. Dabei sei die gewachsene Bedeutung von Satelliten für Wirtschaft und Militär berücksichtigt und insofern ein Strategiewechsel vorgenommen worden. Als Szenario diente ein Konflikt im Jahr 2017 zwischen den USA und China, das einen Nachbarn bedrohte, der dann die USA um Hilfe bat. 250 Hightech-Krieger verschanzten sich für fünf Tage in modernen Hochsicherheitsbunkern östlich von Colorado Springs. Die beiden Armeen bekämpften sich bei der Übung mit bewaffneten Mikro-Satelliten, Marschflugkörpern und Laserkanonen. Die US-Streitkräfte verfügten in dem simulierten Kampf zudem über eine Form des umstrittenen nationalen Raketenabwehrsystems NMD sowie über Raumgleiter, die schnell neue Satelliten ins All bringen konnten. Die seit längerem geplante Übung fand in der ersten Woche der neuen US-Regierung statt. Der neue Verteidigungsminister Donald Rumsfeld ist ein entschiedener Befürworter der nationalen Raketenabwehr. Er hatte auch kürzlich die Schaffung eines militärischen Raumkommandos vorgeschlagen. (APA)