Berlin/München- Ein weltweite schwere Grippe-Epidemie wird in naher Zukunft einige hunderttausend Menschenleben kosten - das befürchten Forscher des Robert-Koch-Instituts (RKI ) in Berlin. Die Forscher gehen davon aus, dass allein in Deutschland bis zu 120.000 Menschen an der Influenza sterben könnten. Das berichtet das deutsche Nachrichten-Magazin Focus in seiner jüngsten Ausgabe unter Bezug auf ein internes Papier der "Arbeitsgruppe Seuchenschutz". Demnach gehe die große Mehrheit der Experten von einem "pandemischen Auftreten der Influenza aus". In dem Papier heisst es auch, dass eine Massenpanik zu verhindern sei und der Staat seine Handlungsposition genau erkennen müsse. Die Wissenschaftler gehen bei der "Influenza-Pandemie" von der schlimmsten anzunehmenden Befürchtung aus: Ein Virus-Subtyp, gegen den die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung nicht immun ist, wird von Mensch zu Mensch übertragen. Das Virus breitete sich schnell aus und ist hochpathogen. Die Forscher rechnen bei einem solchen Szenario allein in Deutschland mit mindestens 20 Mio. Infizierten, einer Lungenentzündungsrate von sechs Prozent und einer Sterberate von 0,6 Prozent. Hochgerechnet bedeutet dies, dass rund 120.000 Menschen an der Influenza sterben. Einer solchen Epidemie könne mit den derzeitig zur Verfügung stehenden Vakzinen nicht entgegengewirkt werden, sagen die RKI-Experten. Die Menge an Impfstoffen würde nicht einmal ausreichen, alle gefährdeten Personen zu impfen. Das Ende einer solchen Epidemie würde erst nach zwei bis drei Jahren erreicht sein. (pte)