New York - Der weltbekannte Rap-Musiker Sean Combs alias Puff Daddy hat am Montag im Prozess wegen illegalen Waffenbesitzes und Bestechung alle Vorwürfe gegen ihn zurückgweisen lassen. Der Staatsanwaltschaft mangele es an Bewiesen, die Geschworenen hätten deshalb keine andere Wahl, als "ihn für nicht schuldig zu erklären", sagte Combs Anwalt Bill Brafman in seinem Eröffnungsplädoyer. Zuvor hatte Staatsanwalt Matthew Bogdanos bei der Begründung der Anklage überraschend erklärt, er werde außerdem beweisen, dass Combs Ende 1999 in einem New Yorker Nachtclub auch selbst geschossen habe. Zeugen würden diesen Vorwurf erhärten, kündigte er vor dem Obersten Gericht des New Yorker Bezirkes Manhattan an. "Staatsanwaltschaft ist voreingenommen" Verteidiger Brafman hielt dagegen, die Staatsanwaltschaft sei voreingenommen und wolle einen beliebten Superstar öffentlich vorführen. Bei einer Verurteilung droht dem 31-jährigen Puff Daddy, der zu den einflussreichsten Produzenten von Hip-Hop-Musik gezählt wird, eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren. Nach den Angaben der Staatsanwaltschaft soll der Vorfall im "Club New York" am Abend des 27. Dezember 1999 damit begonnen haben, dass Combs jemanden anrempelte. Es habe sich ein Streit entwickelt, bei dem zunächst der von Combs geförderte Rapper Jamal "Shyne" Barrow zur Waffe gegriffen und drei Unbeteiligte angeschossen habe. Dann soll Combs eine Pistole gezogen und in die Luft gefeuert haben. Wegen Bestechung angeklagt Der Rapper ist auch wegen Bestechung angeklagt. Er soll nach der Festnahme in der Nacht des 27. Dezember 1999 seinem Fahrer 50.000 Dollar (54.389 Euro/748.412 S) in bar und einen fast ebenso teuren Diamantring versprochen haben, wenn dieser sich als Besitzer der Pistole ausgebe. Den Ring hatte Puff Daddy von seiner damaligen Freundin Jennifer Lopez bekommen. Sie war in der verhängnisvollen Nacht dabei und hatte den Club gemeinsam mit Combs fluchtartig verlassen. Die Polizei stoppte deren Wagen, nachdem der Fahrer elf Kreuzungen bei rot überfahren hatte. Combs wird in dem Verfahren, das in der vergangenen Woche mit der Auswahl der Jury eröffnet worden war, auch von dem Prominenten-Anwalt Johnnie Cochran vertreten. Cochran hatte bereits den Football-Star O.J. Simpson gegen den Vorwurf des Doppelmordes an dessen Frau und deren Freund erfolgreich verteidigt. (APA/dpa)