Die erste Million Euro will man in die Münchener Ocean24, einem Online Informations- und Buchungssystem für die Fährenschifffahrt in Europa investieren. Das Unternehmen sei ein "First Mover" in einem europäischen Markt "der gerade aufbricht", sagte iLab24-Vorstandsmitglied Klaus Matzka am Dienstag in Wien. Ocean24 werde seine Geschäftstätigkeit im März aufnehmen. Eine detaillierte Unternehmenspräsentation sei in zwei Wochen in München geplant.
280 Millionen Schilling Fondsvolumen
iLab24 ist als geschlossener Fonds konstruiert. Das Fondsvolumen beträgt 280 Mill. S (20,3 Mill. Euro). Das sechsköpfige Management, zu dem noch die beiden East Fund Management (EFM)-Geschäftsführer Roland Haas und Philip Wille zählen, hält rund 20 Prozent an iLab24, sagte Haas. Der Rest sei über institutionelle Investoren und private Kapitalgeber aufgebracht worden. In den nächsten zwei bis drei Jahre will sich der Risikokapitalgeber an 20 bis 30 Unternehmen beteiligen. Zwischen 1 und 40 Mill. S sollen die Investments ausmachen und damit zwischen 19 und 49 Prozent der Anteile an einem Jungunternehmen gehalten werden, so iLab24-Finanzdirektorin Monika Fiala.
Täglich drei bis vier Investmentideen
Bis zum Jahr 2003 will iLab24 seine Gewinne je zur Hälfte wieder investieren und zur Hälfte an die Investoren ausschütten, sagte der Aufsichtsratsvorsitzender des Unternehmens, Roland Haas. In weiterer Folge sei auch ein Börsegang des Unternehmens möglich, so Haas. In zwei Jahren will iLab24 mit dem Fondsvolumen von 280 Mill. S (20,3 Mill. Euro) voll investiert sein. Mit der Hälfte des Volumens sollen heuer rund 10 Unternehmensstarts finanziert werden. Täglich würden drei bis vier Investmentideen hereinkommen, sagte iLab24-Geschäftsführer Rainer Bernert.
Aufholpotenzial in Österreich
In Bezug auf Risikokapital gebe es in Österreich noch immer Aufholpotenzial. "Während der internationale Private Equity-Markt boomt und im angelsächsischen Raum zwischen 0,5 bis 1,0 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) ausmacht, liegt Österreich deutlich darunter", sagte der Geschäftsführer der East Fund Managementberatungs GmbH (EFM) und iLab24-Aufsichtsrat Haas. Seit 1997 gebe es einen deutlichen Überhang an Private Equity-Geldern, den Haas europaweit auf 18,2 Mrd. Euro (250,4 Mrd. S) beziffert.
iLab 24 sei das erste Fondsprojekt der EFM, das branchenorientiert und aus einer Kooperation zwischen Venture Capital (VC) und Industrie entstanden sei, so Haas weiter. Die EFM, ein österreichischer Private-Equity-Manager der Bank Austria-Gruppe (49 Prozent) und der US-amerikanischen Alliance Capital Management Corporation of Delaware, New York (51 Prozent), verwaltet derzeit rund drei Mrd. S und ist an 25 Unternehmen beteiligt. Neben den iLab24 hat EFM in Österreich noch den EBAI Mittelstandsfinanzierungs AG Fonds gegründet. (APA)