Unternehmen
Post trägt nun im Osten die Pakete aus
DPD bestätigt Joint Venture für Pakete
Wien - Der Brief war knapp
ein Jahr unterwegs, wurde
nun aber doch erfolgreich zugestellt: Der deutsche Paketdienst DPD und die Österreichische Post AG gründen
eine gemeinsame Tochtergesellschaft, die in den Reformländern Zentral- und Osteuropas Pakete ausführen will.
"Die DPD South East Europe
wird ein Gemeinschaftsunternehmen der La Poste und
der Österreichischen Post AG
mit Sitz in Wien sein", bestätigte Daniel Cadonau, Sprecher der DPD Deutscher Paket
Dienst GmbH auf
_Standard
-Anfrage.
Die neue Firma sei in Gründung und werde heuer in Betrieb gehen, der genaue Zeitplan stehe allerdings noch
nicht fest. Der Start soll in Ungarn erfolgen, danach werden
die Slowakei und Slowenien
aufgerollt, teilte Cadonau mit.
Mittelfristig sollen auch Kroatien, Bosnien-Herzegowina
dazukommen.
"French Connection"
Post-Generaldirektor Anton
Wais hatte bereits im Frühjahr
2000 von der "French Connection" gesprochen, die er mit
Frankreichs La Poste knüpfen
wolle. Da die Franzosen aber
erst Ende Dezember die
Mehrheit bei DPD übernahmen, bestand das länderübergreifende Netzwerk knapp ein
Jahr lang ausschließlich auf
dem Papier.
Wie berichtet, hat die französische Staatspost erklärt, ihren Anteil am Deutschen Paketdienst DPD von derzeit
50,64 auf 85 Prozent aufzustocken. DPD selbst ist in Österreich bereits am Markt vertreten, die gelbe Post hält 30 Prozent an der DPD Austria.
Post-Sprecher Michael Homola bleibt wortkarg und verweist auf seit einem Jahr laufende Verhandlungen. Früheren Angaben zufolge strebt die
Post am österreichisch-französischen Logistikunternehmen eine 51-Prozent-Mehrheit an, die restlichen 49 Prozent könnten sich La Poste, die
an DPD Central Eastern Europe und DPD teilen. Die neue
Express- und Paketgesellschaft sollte unter Einbeziehung der nationalen Postgesellschaften als Franchisegeber fungieren. (Luise Ungerboeck, DER STANDARD, Printausgabe 31.1.2001)