Manila - Der gestürzte philippinische Präsident Joseph Estrada hat am Mittwoch die Rechtmäßigkeit der neuen Regierung bestritten. Er sagte bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit seinem Auszug aus dem Präsidentenpalast vor elf Tagen, er habe ein Blutvergießen vermeiden wollen, die Präsidentschaft jedoch nicht aufgegeben. "Ich bleibe der rechtmäßig gewählte Präsident", erklärte er vor etwa 2.000 Anhängern während eines Parteitages seiner LAMP-Partei. Die Proteste vor seinem Amtssitz hätten nicht dem Willen des Volkes entsprochen. Estrada sagte, er werde niemals das Land verlassen und verwies darauf, dass er keine Rücktrittserklärung unterzeichnet habe. Alle Entscheidungen, die seine vereidigte Nachfolgerin Gloria Macapagal Arroyo treffe, seien nur vorübergehend gültig. Estrada kündigte an, er werde gerichtlich gegen die neue Regierung vorgehen. Macapagal Arroyo hatte am Dienstagabend in einer Fernsehansprache vor Gruppen gewarnt, die mit unrechtmäßig erworbenen Vermögen versuchten, die neue Regierung zu destabilisieren. Sie kündigte an, diese Gruppen mit aller Macht zu bekämpfen. Die LAMP-Abgeordneten nominierten Estradas Ehefrau Luisa und andere Vertraute des Expräsidenten für die Senatswahl im Mai. Seine Ehefrau hat die Nominierung bisher nicht angenommen. (APA/AP)