München/New York - Der weltgrößte Online-Versandhändler Amazon hat den Abbau von 1.300 Arbeitsplätzen angekündigt. Damit reduziert sich die Beschäftigtenzahl um 15 Prozent. Der Stellenabbau werde ausschließlich in den USA vollzogen, "die 750 Mitarbeiter in Deutschland sind nicht betroffen", sagte der Geschäftsführer der deutschen Tochter Amazon.de, Philipp Humm, am Mittwoch. Amazon.com Inc hatte in Seattle (USA) zuvor einen vorläufigen operativen Verlust von 60 Mill. Dollar (65,2 Mill. Euro/898 Mill. S) im vierten Quartal 2000 gemeldet verglichen mit 175 Mill. Dollar im Vorjahresquartal. Der Umsatz stieg um 44 Prozent auf 972 Mill. Dollar. Insgesamt nahm der Verlust im vierten Quartal 2000 auf 545,1 Mill. Dollar zu. Vor einem Jahr lag das Defizit bei 323,2 Mill. Dollar. Für das Jahr 2000 weist der Konzern den Angaben zufolge einen Verlust von 1,4 Mrd. Dollar aus bei einem Umsatzanstieg um 68 Prozent auf 2,76 Mrd. Dollar. Umsatzziel reduziert Für das laufende Jahr reduzierte Amazon das Umsatzziel von vier auf 3,6 Mrd. Dollar. Dies würde aber noch einem Umsatzplus von rund 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprechen. Die operativen Verluste werden 2001 nach der Prognose des Unternehmens im Jahresdurchschnitt bei vier bis sieben Prozent des Umsatzes liegen. Er erwarte aber im vierten Quartal 2001 Gewinne, sagte Warren Jenson, Finanzvorstand von Amazon.com Inc. Das Unternehmen werde im laufenden Jahr keine neuen Finanzmittel aufnehmen. Entgegen anders lautender Gerüchte sei das Unternehmen liquide, sagte Humm. Die Kündigungen erfolgen vor dem Hintergrund harscher Kritik an dem Geschäftsmodell Amazons, das laut Analysten unter den hohen Kosten für Vertrieb und Lagerhaltung leidet. Die Restrukturierungskosten werden im ersten Halbjahr 2001 mit 150 Mill. Dollar veranschlagt. (APA/dpa)