Bern - Die Armenier in der Schweiz fordern eine Anerkennung des Völkermordes von 1915 auch durch die Schweiz. Die Vereinigung Schweiz-Armenien hat in diesem Zusammenhang Außenminister Joseph Deiss um ein dringendes Gespräch gebeten. Trotz bereits drei Interventionen im Parlament seit 1995 hat sich die Schweizer Regierung Bundesrat bisher nicht bereit erklärt, die Massaker und Deportationen an den Armeniern im Osmanischen Reich als Völkermord anzuerkennen. Die Exil-Armenier verdächtigen die Regierung, diese Haltung aus Rücksicht auf Wirtschaftsinteressen einzunehmen. In einem Brief an Deiss erklärte die Vereinigung, die armenische Gemeinde in der Schweiz könne diese Position "nicht akzeptieren". Ein Sprecher des Berner Außenministeriums bestätigte am Dienstag lediglich den Eingang des Briefes und sagte, eine Antwort sei in Vorbereitung. Er schloss nicht aus, dass Deiss eine exil-armenische Delegation empfangen werde, wollte aber keine Details nennen. (APA/sda)