Ramallah - Knapp eine Woche vor der Wahl eines neuen israelischen Regierungschefs hat sich ein führender palästinensischer Politiker offen gegen den rechtsgerichteten Kandidaten Ariel Sharon ausgesprochen. Der Informationsminister der palästinensischen Autonomiebehörde, Yasser Abed Rabbo sagte am Mittwoch in Ramallah an die Adresse seiner Landsleute und israelischen Araber gerichtet, dieser Mann sei eine echte Gefahr. "Wir sollten ihn sowohl mit einer gemeinsamen palästinensischen, als auch arabischen und internationalen Position konfrontieren", meinte Rabbo. Kürzlich hatte er an die israelische Linke und an Israels Araber appelliert, sicher zu stellen, dass "dieser Mann die Wahl nicht gewinnt". Die israelisch-arabischen Parteien haben ihre Wähler aufgefordert, die Wahlen am kommenden Dienstag zu boykottieren. Dies wiederum würde nach allen Meinungsumfragen die Niederlage des amtierenden Premiers Ehud Barak besiegeln, der nach jüngsten Umfragen weiterhin um zwischen 16 und 22 Prozent hinter Sharon zurückliegt. Sharon hatte am Vortag vor Kibbuz-Bewohnern in Nord-Israel vor der "schrecklichen Gefahr" eines Palästinenserstaats "von den Vororten Tel Avivs bis zur irakischen Grenze" gewarnt. Rabbo nannte diese Äußerung "totalen Unsinn". (dpa)