Wien - Breite Unterstützung unter Industriebetrieben und auch seitens der Wirtschaftskammer findet die vor rund einem halben Jahr gestartete "More Future-Offensive" der Fakultät für Elektrotechnik der Technischen Universität (TU) Wien. Kapsch, Mobilkom und Frequentis haben sich der Aktion angeschlossen, mit der vor allem Schülern von AHS und HTL ein technisches Studium schmackhaft gemacht werden soll.
Im Rahmen der Aktion gehen Uni-Lehrer zu Informationsveranstaltungen an die Schulen, aber auch die Schüler kommen an die TU. So haben sich etwa für den Tag der offenen Tür der Fakultät für Elektrotechnik heute, Mittwoch, 600 Schüler angemeldet. Mit der Offensive sollen auch verstärkt Frauen zum Technik-Studium gebracht werden.
Zu wenig Absolventinnen
"Viele Betriebe sind nach wie vor Männerbetriebe, weil es ganz einfach zu wenig Absolventinnen technischer Studien gibt", sagte Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Wien. Dabei wäre gerade das "ganzheitlich vernetzte Denken" von Frauen - als Kontrast für das mehr eindimensionale bis lineare Denken von Männern - für viele Bereiche eine Notwendigkeit, betonte der WK-Chef.
Wie wichtig Aktionen wie "More Future" sind, belegen auch Zahlen die Leitl präsentierte. So brauche die Wirtschaft jährlich 10.000 Experten auf dem Gebiet der Informationstechnologie (IT), es würden aber nur 850 Absolventen fertig. Die Flexibilität, die die Bundesregierung beim Hereinholen von ausländischen IT-Experten gezeigt habe, wertete Leitl zwar als positiv, mittel- und langfristig müsse aber auch das Bildungssystem in Österreich umgebaut werden. "Wir brauchen 'Brain-Cards' statt 'Green-Cards'", so Leitl. (APA)