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Berlin - Asylland Nummer eins in Europa ist jetzt Großbritannien - und nicht mehr Deutschland, das bisher jahrelang EU-Hauptzielland der Flüchtlingsströme aus der ganzen Welt war. Dies geht aus der neuen Asylstatistik des UNO-Flüchtlingskommissars hervor, die am Mittwoch in Berlin veröffentlicht wurde. Österreich liegt an sechster Stelle. Mit 390.000 Asylersuchen wurden im Jahr 2.000 in Europa vier Prozent weniger Anträge gestellt als im Jahr zuvor. Jeder vierte Antrag (25,1 Prozent) entfiel dabei auf Großbritannien, 20,2 Prozent auf Deutschland. Auf Platz drei kommt die Niederlande mit 11,3 Prozent, gefolgt von Belgien (11), Frankreich (9,9), Österreich (4,7), Italien (4,6) und Schweden (4,2). Jahrelang lag Deutschland in der Asylstatistik an der Spitze. 1996 lag sein EU-Anteil noch bei 50 Prozent, im vergangenen Jahr bei 24,6 Prozent. Mit den 20,2 Prozent oder 78.760 Anträgen im Jahr 2.000 sei ein "historischer Tiefstand" erreicht worden, heißt es in der Erklärung des EU-Flüchtlingskommissars. Die meisten Menschen, die in Europa Asyl suchten, kamen weiterhin aus der alten Bundesrepublik Jugoslawien - aber mit stark rückläufiger Tendenz. Die zweitstärkste Gruppe bildeten die Iraker, gefolgt von den Afghanen. Die Zahl der Asylsuchenden aus dem Iran hat sich in der EU den Angaben zufolge im Jahr 2000 gegenüber dem Vorjahr verdoppelt, und zwar von 12.100 auf 27.060. (APA/dpa)