In Anwesenheit von Kardinal Franz König, Weihbischof Alois Schwarz und Hörfunk-Intendant Manfred Jochum wurde Dienstag Abend in Wien das neue Buch des Kärntner Diözesanbischofs Egon Kapellari mit dem Titel "Aber Bleibendes stiften die Dichter. Gedanken für den Tag" vorgestellt. Es enthält 80 lyrische Texte von Ingeborg Bachmann, Paul Celan, Reiner Kunze, Christine Lavant, Guido Zernatto, Matthias Claudius, Annette von Droste-Hülshoff, Joseph von Eichendorff, Friedrich Hölderlin und zehn weiteren Dichtern. Ein Großteil der Texte wurde für die ORF-Sendereihe "Gedanken für den Tag" verfasst. Die Ö1-Sendung "Gedanken für den Tag" gibt es seit genau zehn Jahren. Seit 1993 gehört Kapellari zu den Gestaltern dieser Sendung. Unmittelbar vor Beginn des "Morgenjournals" bringt diese Sendung der Hauptabteilung Religion/Hörfunk von Montag bis Samstag von 6.57 bis 7.00 Uhr eine Anregung zum Tagesbeginn mit religiösen, literarischen und philosophischen Texten. "In den letzten Wochen ist sehr viel vom öffentlich-rechtlichen Auftrag des ORF die Rede. Der öffentlich-rechtliche Auftrag ist für uns viel weniger Verpflichtung als Bekenntnis zu hoher Qualität, ist gerade für Radiomacher eine notwendige Voraussetzung professioneller Arbeit. Und die Religion ist dabei nicht nur ein wichtiger Bestandteil in der Erfüllung dieser Aufgabe sondern für viele Hörerinnen und Hörer Besinnung, Zuflucht, Ratgeber, oder einfach ein Teil des Alltags", erläuterte Hörfunkintendant Jochum bei der Buchpräsentation. Kapellari geht in seinen Beiträgen der Auseinandersetzung mit der Sinnfrage in der Lyrik prominenter Schriftsteller und Dichter nach. Kapellari über seinen Zugang zu Lyrik: "Ich bin kein Literat und auch kein Dichter. Ich bin ein Mensch, der achtsam auf das Wort ist, auf das Wort Gottes und das Wort der Menschen. Und die Dichter und die Priester haben kulturgeschichtlich und religionsgeschichtlich viel gemeinsam". (APA)