Telekom
Bietersterben bei WLL-Auktion geht weiter - Auch Callino steigt aus
Nur noch drei Bieter für 30 Lizenzen
Das Bietersterben bei der für kommenden Montag angesetzten österreichischen Auktion der Richtfunkverteilsysteme
Wireless Local Loop (WLL) geht weiter. Nach tele 2, max.mobil und der European Telecom hat sich nun auch Callino von der
Funk-Lizenzvergabe zurückgezogen. Damit sind am Montag nur noch drei von ursprünglich sieben Bietern im Rennen um die 30
Lizenzen für die drahtlose Telefon-Funkanbindung an den einzelnen Telefonanschluss ("letzte Meile").
Grund für den Rückzug von Callino in letzter Minute seien die schlechten Ausschreibungsbedingungen, die Limitierung in der
Nutzbarkeit, der späte Versteigerungszeitpunkt sowie das übliche Risiko bei den nicht unerheblichen Kosten, so Geschäftsführer
Wolfgang Siegl am Freitag in einer Presseinformation.
Spät
Österreich hinke bei der Linzenzvergabe "wie auch in anderen Regulierungsbereichen dem europäischen Umfeld weit hinterher". Die
WLL-Lizenzausschreibung in Deutschland habe bereits vor zwei Jahren stattgefunden, in der Schweiz vor über einem Jahr.
Zudem würden die Lizenzen nur für zehn Jahre vergeben. Es sei fraglich, ob die hohen Investitionskosten von rund 88.000 S (6.395
Euro) pro Kundenanschluss in so einer kurzen Zeit überhaupt gedeckt werden könnten, meint Siegl.
Dass alle Frequenzen versteigert werden, galt bereits vor dem Rückzug Callinos als unwahrscheinlich. Am Montag bieten nur noch die
Mobilkom Austria, BroadNet und Austria Star 21 Networks um die 30 Lizenzen in sechs Regionen. Damit entgehen dem
Finanzministerium nach dem Flop der UMTS-Auktion weitere Millionenbeträge. (APA)