Der Medienzar Conrad Black, der die Mehrheit aller kanadischen Tageszeitungen besitzt, hat seine Regierung in Ottawa verklagt, weil ihm ein britischer Adelstitel verwehrt wurde. Nach Medienberichten vom Freitag beschuldigt Black Premierminister Jean Chretien, als Vergeltung für kritische Berichte seine Ernennung zum Lord auf Lebenszeit im Vereinigten Königreich verhindert zu haben. Der 54-Jährige Black lebt seit langem als kanadischer Staatsbürger in England und sollte auf Antrag der britischen Konservativen Partei in diesem Sommer geadelt werden. Dazu nahm Black sogar zusätzlich auch die britische Staatsbürgerschaft an. In letzter Minute intervenierte den Angaben zufolge allerdings Ottawa - unter Berufung auf eine 80 Jahre alte Regel, der zufolge Kanadiern keine Adelstitel von britischen Monarchen verliehen werden dürfen. Nach den Worten des verhinderten Lords hat Chretien ihm persönlich sein Missfallen über Artikel in der Black-Tageszeitung "National Post" mitgeteilt. Chretien habe dann seine Macht missbraucht, indem er die Ernennung blockierte, heißt es in der Klage Blacks. Er verlangt 25.000 kanadische Dollar (15520 Euro/213.560 S) Entschädigung. Ein Regierungssprecher in Ottawa sagte, dies werde an der Entscheidung gegen Black nichts ändern. (APA/dpa)