Budapest - Wären dieser Tage Wahlen in Ungarn, würde die an der Regierung beteiligte rechtspopulistische Kleinlandwirte-Partei (FkgP) nicht einmal die Fünf-Prozent-Parlamentsschwelle meistern. Das belegt das Ergebnis einer jüngsten Meinungsumfrage. Auf der Popularitätsskala erreicht die Partei derzeit ganze drei Prozent. Diese wird von den oppositionellen Sozialisten (MSZP) mit 25 Prozent angeführt, vor der stärksten Regierungspartei Junge Demokraten (FIDESZ) mit 19 Prozent. Die zwei Verlustpunkte der Kleinlandwirte-Partei werden mit den negativen Auswirkungen innerparteilicher Skandale in Verbindung gebracht. Im Vergleich zu den Ergebnissen von Szonda Ipsos im Dezember hat FIDESZ drei Punkte gewonnen, während die MSZP drei Punkte verlor. Laut Expertenmeinung hätte die öffentliche Meinung die jüngsten Konflikte in der Kleinlandwirte-Partei nicht mit dem Koalitionspartner FIDESZ in Verbindung gebracht. Die dritte Regierungspartei, das gemäßigt rechte Demokratische Forum (MDF), erzielte aber nach den zwei Prozent im Dezember nun fünf Prozent. Damit würden die Koalitionsparteien gemeinsam 25 Prozent aller Wählerstimmen auf sich vereinen. Während die Kleinwirte-Partei nahezu zwei Drittel ihrer Wähler verlor, gelten FIDESZ und MDF als Begünstigte. Die höhere Beliebtheit des MDF wird mit der großen Popularität der Parteivorsitzenden und Justizministerin Ibolya David in Zusammenhang gebracht. Für die Umgestaltung des Kräfteverhältnisses des rechten Spektrums spricht, dass sich die Ablehnung der Kleinlandwirte-Partei im Kreise der Wählerschaft von 22 auf 32 Prozent erhöhte. (APA)