San Francisco - Es ist eine Geheimwissenschaft für sich: "In Teil 2 der neuen Star Wars Serie geht es um ...". "Firma X wird demnächst von Y übernommen." Oder das jüngste Beispiel: die "Ginger"-Hysterie. Eine neue Software könnte nun dabei helfen, die Urheber solcher Gerüchte im Internet aufzuspüren. Wie das Wissenschaftsmagazin "New Scientist" berichtet, hat die Firma Agence Virtuelle aus Genf auf der Konferenz Bot 2001 in San Francisco ein Programm vorgestellt, mit dem sich Webinhalte bis zur ursprünglichen Adresse zurückverfolgen lassen. 44 Software-Agenten kämmen anhand von Stichworten alle verfügbaren Suchmaschinen im Web und das Usenet durch und erfassen Zeit und Ort der Publikation. Durch einen Vergleich der Daten lässt sich feststellen, wer die gesuchte Information zuerst ins Internet stellte. "Die Idee hinter dem Programm ist, Online Newsgroups, Chatrooms und Maillisten in Echtzeit zu beobachten und zu analysieren", erläutert Stephane Perino, der Gründer der Firma Agence Virtuelle. Da mehr als acht Millionen neue Webseiten und -beiträge jeden Tag hinzukämen, sei eine manuelle Suche sämtlicher Quellen schlicht unmöglich. Die Hersteller gehen von vielen Anwendungsmöglichkeiten aus: Unternehmen könnten damit die Urheber von falschen Börseninformationen dingfest machen. Die Software soll auch Suchanfragen verstehen, die in Form eines normalen Satzes gestellt werden, wie beispielsweise: "Woher stammt das Gerücht, dass die Aktienkurse der Firma XY explodieren werden". (pte/red)