Bangkok - Knapp vier Wochen nach den Parlamentswahlen in Thailand steht das Endergebnis jetzt fest. Die populistische "Thai Rak Thai"-Partei (Thais lieben Thais/TRT) des umstrittenen Telekom-Unternehmers Thaksin Shinawatra errang 248 der insgesamt 500 Sitze im Unterhaus, wie die staatliche Wahlkommission am Freitag in Bangkok verlautbarte. Thaksin soll als designierter Ministerpräsident den bisherigen Regierungschef Chuan Leekpai von der Demokratischen Partei ablösen, die künftig 128 Abgeordnete stellt. Nach dem Wahlgang am 6. Jänner war Thaksins Partei zunächst auf 256 Mandate gekommen, hatte die absolute Mehrheit allerdings während dreier Nachwahlen eingebüßt. In Dutzenden von Wahlkreisen waren nach Berichten über Stimmenkäufe Wiederholungswahlen notwendig geworden, wie es die neue Verfassung des Königreichs vorschreibt. Mit seinem Koalitionspartner, der "Partei der Neuen Sehnsucht" (NAP) des ehemaligen Regierungschefs und Ex-Armeechefs Chavalit Yongchaiyudh, der 1997 hatte zurücktreten müssen, verfügt Thaksin im Unterhaus über eine bequeme Mehrheit von 325 Mandaten. Gegen den 62-jährigen Unternehmer läuft derzeit allerdings ein Verfahren, weil er große Vermögenswerte nicht ordnungsgemäß angegeben haben soll. Im Falle eines Schuldspruchs könnte Thaksin für fünf Jahre von allen politischen Ämtern ausgeschlossen werden. (APA/dpa)