Brüssel - Die Europäische Kommission will gegen die immer größere Flut unerwünschter Werbe-E-Mail vorgehen. Den Empfängern von Junk-Mails entstehen nach einer am Freitag in Brüssel vorgelegten Studie jährlich weltweit Telefonverbindungs-Kosten in Höhe von schätzungsweise zehn Mrd. Euro (137,6 Mrd. S). Eine einzige Cyber-Marketing-Firma könne mit heutigen Technologien täglich eine halbe Milliarde personalisierter Werbe-e-Mails über das Internet verschicken, sagte der zuständige EU-Binnenmarkts-Kommissar Frits Bolkestein. Informationen über Verbraucher würden bei Internet- Transaktionen oder Website-Besuchen gesammelt. Richtlinien werden überprüft Die EU-Kommission untersucht nun, ob die bestehenden beiden EU- Richtlinien zum Datenschutz ausreichen, um nicht angeforderte Mails zu bekämpfen, die private E-Mail-Kanäle verstopfen können. Aus Sicht der Kommission sei es der beste Weg, dass Internet-Benutzer um den Empfang von Firmen-E-Mail nachsuchen müssten ("Opt-In"). Diese Bestimmung gilt bereits in Deutschland, Österreich, Dänemark, Finnland und Italien. Die Kommission beklagt, dass verschiedene EU-Mitgliedsländer die Datenschutzrichtlinien sehr unterschiedlich anwendeten. Wenn die EU nicht die Privatsphäre der Internetuser schützen kann, dann werden die Internetdienste nicht das erwünschte Wachstum erzielen können, befürchtet die EU-Kommission. (APA)