Wien - Die Wiener Grünen fordern eine Kontrollamtsprüfung der Vorgänge rund um den Wiener Eisring Süd. Der Grüne Kontrollausschussvorsitzende Günter Kenesei betonte, seine Fraktion habe schon bisher laufend Initiativen gesetzt, um Aufklärung über den Verbleib jener Subvention in der Höhe von acht Mill. S zu erhalten, die der ASKÖ für den Umbau der Eishalle beim Eisring Süd zu einer Funsporthalle im Jahre 1997 zuerkannt bekommen habe. "Mit dem ASKÖ gibt es Riesenprobleme, es geht drunter und drüber", sagte Kenesei. Letztes Beispiel sei die Sperre der Eisschnelllaufbahn, die nun um 20 Mill. S renoviert werden müsse. Kenesei: "Ich frage mich, was in den letzten Jahren aus den Betriebssubventionen für den ASKÖ geworden ist". Die Stadt Wien habe sich nie darum gekümmert, dass da "ein Loch im Sackerl war, wo das Geld ausgeronnen ist". Der ASKÖ sei dafür verantwortlich, dass am Eisring eine "trostlose Tristesse wie in Bukarest" herrsche, so Kenesei weiter. Für die Infrastruktur zeichne sich nun eine Lösung ab, mittlerweile sei die Wiener Stadthalle Betriebsgesellschaft Pächter der Anlage. "Für die Lösung der Finanzgeschichte muss jetzt aber der Kontrollausschuss aktiv werden", betonte Kenesei. Auch FP ortet "Finanzskandal" Einen "jahrelangen sozialistischen Finanzskandal" rund um eine Subvention für eine ASKÖ-Halle beim Eisring Süd in Wien Favoriten im Jahr 1997 ortet die FP-Landtagsabgeordnete Brigitte Schwarz-Klement. Für den Umbau des Gebäudes in eine Funsport-Halle habe der ASKÖ von der Stadt Wien eine Subvention in der Höhe von acht Mill. S (581.383 Euro) erhalten, "das Ganze kann aber höchstens eine Million gekostet haben". Sie hege den Verdacht, dass mit der Subvention das "10-Millionen-Finanzloch" des ASKÖ gestopft werden sollte, so Schwarz-Klement am Freitag bei einer Pressekonferenz. Verantwortlich für den "Finanzskandal" sei SP-Stadträtin und Vizebürgermeisterin Grete Laska, sagte Schwarz-Klement. Das "Versickern" des Geldes sei symptomatisch für die SP: "Wie sie mit dem eigenen Geld umgehen, gehen sie auch mit Steuergeldern um." Alle Prüfanträge der Freiheitlichen für die inzwischen wieder als Eishalle adaptierte Anlage seien bisher abgelehnt worden. "Wenn es nicht bald eine Aufklärung gibt, werden wir den Kontrollausschuss einschalten", so die FP-Abgeordnete. Wiener Sportamtschef dementiert Gelassen reagierte der Leiter des Sportamtes der Stadt Wien, Ferdinand Podkowicz, auf die am Freitag von der Wiener FP geäußerten Vorwurf, bei der Adaptierung einer Funsporthalle beim Eisring-Süd seien Gelder "versickert". "Ich fürchte mich nicht vor dem Kontrollausschuss", betonte Podkowicz. Grüne und FP hatten wegen einer Subvention in der Höhe von rund acht Millionen S (581.383 Euro), die der ASKÖ im Jahr 1997 für den Umbau seiner Eishalle erhalten hatte, die Einschaltung des Kontrollamtes verlangt. Podkowicz bestätigte, dass der Umbau der Halle selbst nur rund 200.000 S gekostet habe. Allerdings seien die Zahlungen an den ASKÖ als Miete und nicht für den Umbau der Halle erfolgt. Podkowicz: "Wir haben für die Zeit von Sommer 1997 bis Sommer 1999 rund 6,5 Mill. S als Mietkosten für die Halle bezahlt, dazu kommen noch zwei Mill. S Betriebskosten." Er sei über die Aufregung um diese Zahlungen erstaunt, meinte Podkowicz: "Das ist damals allen Gemeinderäten zur Beschlussfassung vorgelegt worden." Auch den Vorwurf, der ASKÖ habe die Wartung der Kühlanlage der 400-Meter-Eislaufbahn vernachlässigt, wies der Sportamts-Chef zurück: "Das ist wie mit einer Fußbodenheizung, die im Boden einbetoniert ist. Wenn ich mir das genauer anschauen will, muss ich die ganze Konstruktion zerstören." Dass die Anlage gerade jetzt im Winter außer Betrieb sei, liege an der turnusmäßigen Dichtheitsprüfung zu Saisonbeginn, die ein negatives Ergebnis gebracht habe. Podkowicz: "Wir mußten den Eisring sperren, weil es durch austretendes Kühlmittel sonst eine Umweltgefährdung gegeben hätte." (APA)