Linz - Im Bierstreit könnte der Linzer Hopfen&Malz Holding (HM) nun der entscheidende Durchbruch gelungen sein. Das Landesgericht Wels bestätigte formal die Kapitalerhöhung auf 80,9 Prozent der Getränke Holding (GH), der obersten Eigentümerholding des BBAG/Brau-Union-Konzerns. Die Linzer verfügen damit über 1,7 der 2,2 Millionen GH-Aktien. Die Getränke Holding wird als Tochter der neuen Konzernobergesellschaft HM weiter bestehen, die Aktionäre sind im gleichen Verhältnis ihrer ursprünglichen GH-Anteile an der HM beteiligt. Der Aktientausch muss nun noch der Übernahmekommission angezeigt werden. "Der Bierstreit ist damit zwar noch immer nicht beigelegt, aber unserer Meinung nach entschieden", kommentierte HM-Vorstand Ludwig Beurle. Alle Versuche, die Eintragung zu verhindern, seien gescheitert, meinte Beurle in Anspielung auf das von der Tiroler Aktionärsgruppe um die Familie Marsoner eingeleitete Schiedsverfahren. Mit diesem soll festgestellt werden, ob die HM überhaupt GH-Syndikatsmitglied und damit zur Übernahme von GH-Aktien berechtigt ist. Beurle gibt den Tirolern "null Chance", mit der Klage erfolgreich zu sein.

Diese geben sich unterdessen weiter kämpferisch. "Wir werden natürlich Rekurs erheben", sagte Thomas Marsoner. Das Schiedsverfahren sei durch die Entscheidung keinesfalls obsolet. Das Vorgehen der Linzer stelle einen klaren Bruch des Syndikatsvertrages dar, daher werde man das Verfahren auch gewinnen. (zwi, DER STANDARD, Printausgabe 3.2.2001)