Wien - GameWorks, US-Hybrid aus Restaurant und Spielhalle, kommt erstmals nach Europa. Die erste Filiale wird im August 2001 an der Mariahilfer Straße in Wien eröffnet, im ehemaligen Geschäftslokal der in Schwierigkeiten geratenen Kaufhauskette Marks & Spencer. GameWorks ist eine Tochterfirma der Universal Studios, des Spielekonsolenherstellers Sega und der Steven-Spielberg-Firma DreamWorks. Das Konzept kombiniert Videospiele mit Sportbar und Grill und hat in den USA 13 Standorte, einen in Rio de Janeiro sowie einen auf Guam. In Österreich ist der Industrielle Egon Putzi Franchisenehmer. Der Kärntner ist Inhaber des Villacher Halbleiterzulieferers SEZ, weiters Hauptinvestor bei den Fußballvereinen Austria Salzburg und Bad Bleiberg. Außerdem unterhält er in Florida einen Soccer-Club zur Nachwuchsförderung. Harald Rohrer, Geschäftsführer der Putzi Beteiligungs- und Handels-GmbH, ist derzeit beim Rekrutieren der Management-Mannschaft für GameWorks in Österreich. "Pro GameWorks-Standort entstehen 120 Arbeitsplätze und werden 70 bis 80 Millionen Schilling investiert", sagte er dem S TANDARD . "Wir wollen auf jeden Fall auch in Villach in unserem Arena-Projekt eine Filiale eröffnen." Überall Unterhaltsames Putzi plant dort ein neues Entertainment-Center, eben die Arena, für das jetzt die Umweltverträglichkeitsprüfung beantragt wurde. Auch Salzburg sei, nicht zuletzt wegen der Fußball-Verbindungen, ein Thema. Ebenso werde die SCS anvisiert. GameWorks brauche Orte, an denen hohe Frequenz bereits vorhanden ist. Die US-Bosse hätten gefordert, in einer Top-Lage in Wien einen Flagship-Store zu errichten, "ob wir einen zweiten Standort in Wien aufmachen werden, weiß ich noch nicht, weil das Wiener Veranstaltungsgesetz Probleme bringt". In Wien seien Spielhallen auf 1000 Quadratmeter limitiert. Der Shop in der Mariahilfer Straße habe 2700 m² Fläche auf drei Etagen. Rohrer sucht nun nach Lösungen. Putzi hat zusätzlich zum Exklusivfranchise für Österreich auch Optionen auf die Märkte Italien und Deutschland. GameWorks spezialisiert sich auf Sportvideospiele wie virtuelles Jet-Skiing, Skateboarden oder Autofahren. "Auf keinen Fall Gewaltspiele", so Rohrer. Das Spiele-Know-how kommt sowohl von Sega als auch von der DreamWorks Production, der Firma der Hollywood-Mogule Steven Spielberg, Jeffrey Katzenberg und David Geffen, die unter anderem für Filme wie "Der Prinz von Ägypten" oder "Chicken Run" verantwortlich zeichnen.

In der Gastronomiefläche soll typische US-Küche - Gegrilltes zwischen Semmeln und ähnliches - gereicht werden. Wetten sind bei GameWorks nicht möglich. (Leo Szemeliker, DER STANDARD, Printausgabe 3.2.2001)