Wien - Eine Unfallserie in Ostösterreich und ein Verkehrschaos im Westen meldete Samstag Abend die ÖAMTC-Informationszentrale. Die Garanten für den Verkehrszusammenbruch waren laut ÖAMTC der Beginn der Semesterferien in Ostösterreich und der Urlauberschichtwechsel in den Skigebieten verbunden mit heftigen Schneefälle bis in die Niederungen. In den späten Nachmittagsstunden hatte sich die Situation auf den niederösterreichischen Straßen zusehends verschärft. Selbst auf den Hauptverbindungen herrschten tiefwinterliche Fahrverhältnisse. Die Semmeringschnellstraße (S 6) zwischen Gloggnitz und Neunkirchen und die Westautobahn (A 1) zwischen Steinhäusl und Wien waren spiegelglatt. Auf den winterlichen Fahrbahnen ereigneten sich zahlreiche Unfälle. Die spektakulärsten gab es auf der Südautobahn (A 2) zwischen Wöllersdorf und Leobersdorf Richtung Wien und auf der Außenringautobahn (A 21) zwischen Alland und Hochstraß Richtung Westautobahn (A 1). Auf der Südautobahn war laut ÖAMTC-Informationszentrale ein Reisebus gegen die Mittelleitschiene geprallt. Nach ersten Meldungen gab es keine Verletzten. In die Karambolage auf der A 21 waren vier Fahrzeuge verwickelt. Die Autobahn war nahezu unpassierbar. Einen Verkehrszusammenbruch gab es auf den Hauptverbindungen in Tirol und Bayern. Die Schwerpunkte waren die Autobahnverbindungen Kufstein - Rosenheim (A 12 und A 93) und Salzburg - München (A 8). Auf der A 8 standen die Urlauber laut ÖAMTC-Informationszentrale zwischen der Grenze Salzburg/Walserberg und dem Chiemsee in einem 50 Kilometer langen Stau. Auf der A 93 kamen die Urlauberkolonnen in beiden Richtungen auf etwa 30 Kilometer Länge zum Erliegen. Ähnlich chaotisch war die Situation über Lofer und das Deutsche Eck. Umfangreiche Staus gab es in den Nachmittagsstunden auch auf der Arlbergschnellstraße (S 16) vor dem Arlbergtunnel Richtung Vorarlberg, auf der Fernpaßbundesstraße (B 179) im gesamten Verlauf und auf der B 171 zwischen Kundl und Kufstein. Die Scheitelstrecke der Arlbergpaßstraße (B 197) wurde nach Meldungen der ÖAMTC-Informationszentrale Samstag Abend um 19.30 Uhr zwischen Rauz und St. Christoph wegen Lawinengefahr gesperrt. Ketten benötigten alle Fahrzeuge auf den Zufahrten ab Stuben in Vorarlberg bzw. ab St. Anton in Tirol. Auch schlechte Skitourenbedingungen Der Neuschnee hat dem Großteil Tirols am Sonntag auch schlechte Skitourenbedingungen beschert. Die Experten des Lawinenwarndienstes befürchteten spontane Abgänge von Schneebrettern auch ohne den Einfluss von Tourengehern. Mit deutlich besseren Sichtbedingungen war am Sonntag tagsüber nur im südlichen Trentino und in Osttirol zu rechnen. Bis zu 45 Zentimeter Neuschneezuwachs konnte in den Regionen der Silvretta, des Arlberg-Außerferns sowie der Nordalpen registriert werden. In den Kitzbüheler Alpen waren etwa 20 Zentimeter, in den südlichen Regionen bis etwa zehn Zentimeter Schnee gefallen. Der sehr kräftige Wind führte in den neuschneereichen Regionen zu teils großen Schneeverfrachtungen. Dabei war die Verbindung dieser Triebschneeansammlungen mit der Altschneedecke durchwegs schlecht. (red)