Jayapura/Jakarta - Bei den bisher schwersten Kämpfen seit Jahresbeginn in der indonesischen Unruheprovinz Irian Jaya in Westneuguinea sind vier Regierungssoldaten und ein Kämpfer der christlichen Befreiungsbewegung "Organisasi Papua Merdeka" (OPM) (Bewegung Freies Papua) ums Leben gekommen. Die Aufständischen überfielen nach einer Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur Antara vom Sonntag einen Militärstützpunkt in Betaf, nahe der Grenze zum unabhängigen Staat Papua-Neuguinea. In dem 1963 von Indonesien annektierten Westneuguinea kämpft die OPM für die Unabhängigkeit. Seit dem indonesischen Einmarsch in dem kupferreichen Gebiet hat sich in der ehemaligen niederländischen Kolonie eine Tragödie abgespielt, die von Flüchtlingen, Missionaren und Menschenrechtsorganisationen übereinstimmend mit dem Begriff Völkermord an den christianisierten Papuas beschrieben wird. Im vergangenen Juni hatte der Papuanische Volkskongress eine neuerliche Unabhängigkeitserklärung verabschiedet. Unter australischem Druck hatte Papua-Neuguinea den OPM-Chef Mecky Salosa an Indonesien ausliefern müssen. 1983 war der damalige OPM-Führer Seth Rumkorem nach Papua-Neuguinea geflüchtet, bevor er sich nach Vanuatu begab, das er auf Veranlassung der australischen Regierung verlassen musste, um in die Niederlande ins Exil zu gehen. (APA/AP)