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Foto: Kittiwongsakul/AFP
Bangkok - Der thailändische König Bhumibol Adulyadej hat am Sonntag in Bangkok die konstituierende Sitzung des neu gewählten Unterhauses eröffnet. Er forderte die 500 Abgeordneten auf, zum Wohl des Staates zusammenzuarbeiten und den Willen des Volkes zu erfüllen. Der designierte Ministerpräsident Thaksin Shinawatra, dessen populistische "Thai Rak Thai"-Partei (Thais lieben Thais/TRT) mit 248 Mandaten knapp die absolute Mehrheit verfehlte, erklärte, er werde alles tun, um in den kommenden vier Jahren die Probleme des Königreiches zu lösen. Thaksin plant ein dreijähriges Schuldenmoratorium für die Bauern und will jedes Dorf mit mehr als 23.000 Dollar unterstützen. Er erklärte, er werde dem König am 15. Februar seine Kabinettsliste vorlegen. Gegen den 62-jährigen Telekom-Unternehmer läuft allerdings ein Verfahren, weil er große Vermögenswerte nicht ordnungsgemäß angegeben haben soll. Im Falle eines Schuldspruchs könnte Thaksin für die Dauer von fünf Jahren mit politischem Betätigungsverbot belegt werden. Thaksin löst als Regierungschef Chuan Leekpai von der Demokratischen Partei ab, die künftig 128 Abgeordnete stellt. Nach den Wahlen vom 6. Jänner war Thaksins Partei zunächst auf 256 Mandate gekommen, hatte die absolute Mehrheit allerdings bei drei Nachwahlen eingebüßt. In Dutzenden von Wahlkreisen waren nach Berichten über Stimmenkäufe Wiederholungswahlen notwendig geworden. Mit seinem Koalitionspartner, der "Partei der Neuen Sehnsucht" (NAP) des ehemaligen Regierungschefs und Ex-Armeechefs Chavalit Yongchaiyudh, der 1997 hatte zurücktreten müssen, verfügt Thaksin im Unterhaus über eine bequeme Mehrheit von 325 Mandaten. (APA/AP)