Berlin - Eine erste Aussprache mit "privatem Charakter" zwischen dem deutschen Umweltminister Jürgen Trittin und dem Sohn des 1977 von Terroristen ermordeten Generalbundesanwalts Siegfried Buback hat offenbar nicht hinreichend Annäherung gebracht. Nach wie vor erwarte die Familie eine "klare Distanzierung" des Grünen-Politikers von dem umstrittenen "Mescalero-Nachruf", erklärte der Chemieprofessor Michael Buback am Wochenende. Das Treffen habe vor allem dem Kennenlernen gedient, sagte er zum Berliner "Tagesspiegel". Zwischen Buback und Trittin war vor zwei Wochen eine öffentliche Auseinandersetzung über den "Mescalero"-Text aufgeflammt. Unter diesem Pseudonym hatte nach dem RAF-Anschlag auf den Generalbundesanwalt 1977 ein - inzwischen namentlich bekannter - Göttinger Student zwar letztlich der terroristischen Gewalt eine Absage erteilt, aber auch von "klammheimlicher Freude" über den Tod Bubacks geschrieben. Trittin bekräftigte mehrfach seine Ablehnung des "Nachrufs" und betonte wiederholt, der Mord gehöre "zu den schlimmsten Verbrechen, die der Terrorismus in Deutschland in den 70er Jahren begangen hat"; eine Aussage, die Buback offenbar nicht weit genug geht. Als "frei erfunden" wies indes der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber am Sonntag einen Zeitungsbericht zurück, wonach die CSU einen Untersuchungsausschuss zur damit möglicher Weise in Zusammenhang stehenden Vergangenheit der beiden Minister Joschka Fischer und Trittin erwäge. "Stoiber würde von einem solchen Ausschuss abraten", sagte ein Sprecher der Münchner Staatskanzlei am Sonntag. (APA/AP)